von gk 20.10.2025 17:19 Uhr

Kampf ums Kopftuch: Freiheit oder Fanatismus?

Während am Wiener Ballhausplatz gegen das geplante Kopftuchverbot demonstriert wird, wird klar: Hinter dem Ruf nach „Selbstbestimmung“ verbirgt sich offenbar ein gesellschaftliches Problem, das wir nicht länger ignorieren dürfen.

Symbolbild APA (dpa)

Am 17. Oktober versammelten sich laut exxpress.at rund 100 Personen vor dem Bundeskanzleramt, um gegen das geplante Kopftuchverbot für minderjährige Mädchen zu protestieren. „Kopftuch ist unsere Krone“, stand auf einem der Schilder. Eine Aussage, die symptomatisch für diese Entwicklung in unserer Gesellschaft ist. Die Aktivistin Malika Mataeva sprach von „Vielfalt als Bereicherung“. Doch ist diese Vielfalt wirklich eine, wenn sie auf religiöser Abgrenzung und Symbolpolitik beruht? Wenn Mädchen schon im Kindesalter lernen, dass ihre „Krone“ sie von anderen trennt, wenn sie schon als Kinder Symbole der Unterdrückung tragen sollen, dann ist das keine Bereicherung, sondern ein gewaltiger Rückschritt.

Ein Kopftuchverbot – insbesondere an Schulen – ist kein Angriff auf Religion, sondern eine Verteidigung der Freiheit jener, die keine Wahl haben. Denn hinter dieser scheinbar „freiwilligen“ Entscheidung steht oft sozialer Druck, familiäre Erwartung oder religiöse Normen. Das zu ignorieren, heißt, die Augen vor der Realität zu verschließen.

Selbstbestimmung braucht Freiheit von Zwang

Viele Demonstrantinnen sprachen davon, dass es um Selbstbestimmung gehe. Aber hier geht es um minderjährige Mädchen, nicht um erwachsene Frauen, und demzufolge um Kinderschutz. Wo Mädchen in jungen Jahren schon lernen, dass ihr Wert von einem Stück Stoff abhängt, beginnt keine Emanzipation, sondern Repression.

Der Staat hat die Pflicht, Kinder vor solchen Einflüssen zu schützen, genauso wie er sie vor politischer oder extremistischer Indoktrination schützen soll. Wer das Kopftuch als reine „Kulturfrage“ darstellt, verkennt, dass es in vielen muslimischen Gemeinschaften ein Symbol der Geschlechtertrennung, des Patriarchats und der Unterwerfung ist.

Vielfalt darf niemals bedeuten, jeden kulturellen oder religiösen Brauch kritiklos zu akzeptieren. Eine Gesellschaft, die Gleichberechtigung ernst nimmt, muss auch dort Grenzen ziehen, wo Tradition und Freiheit und unsere Grundwerte in Konflikt geraten.

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