Brandanschlag auf Jagdschloss Thiergarten– Polizei prüft Antifa-Bekennerschreiben

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberpfalz liegt den Ermittlern ein Bekennerschreiben eines sogenannten „Antifa-Kommandos“ vor, das auf einem linksextremen Portal veröffentlicht wurde. Darin wird der Anschlag als „deutliche Warnung“ an Fürstin Gloria von Thurn und Taxis bezeichnet, sich mit politischen Äußerungen zurückzuhalten. Die Fürstin hatte zuletzt AfD-Chefin Alice Weidel zu einem Schlossfest eingeladen – trotz öffentlichen Drucks, die Politikerin wieder auszuladen.
Polizeisprecherin Corinna Wild betont: „Das Schreiben wird derzeit im Rahmen der laufenden Ermittlungen geprüft und in die Gesamtbewertung des Sachverhalts einbezogen. Die Ermittlungen erfolgen weiterhin in alle Richtungen.“ Ziel sei es, „ein möglichst umfassendes Bild der Geschehnisse zu erhalten und etwaige Hintergründe oder Motive zu klären“.
Schaden und Zerstörung
Der Schaden am Jagdschloss ist enorm: Das Gebäude, das innen vollständig mit Holz verkleidet war, brannte bis auf die Außenmauern nieder. Das Inventar mit antiken Möbeln, Leuchtern, Porzellan und rund 2.000 Geweihen ist vollständig zerstört. Laut Polizei beläuft sich der Schaden am Gebäude allein auf vier Millionen Euro.
Auch die lokale Gemeinschaft ist betroffen. Bürgermeister Jürgen Sommer bezeichnete den Verlust als „herb“: „Da blutet das Herz. Wenn man öfter dagewesen ist und dann vor dieser Ruine steht, ist das unfaßbar.“ Betreiber des Schlossrestaurants sprechen von „Leere und Schmerz“ nach dem Brand.
Drohung weiterer Anschläge
In dem Bekennerschreiben drohen die mutmaßlichen Täter mit weiteren Anschlägen, sollte die Fürstin weiterhin politisch Stellung beziehen. Darin heißt es: „Wenn du nicht aufhörst mit deiner menschenverachtenden Hetze, brennt das nächste Mal nicht nur dein Golfclub.“
Das Jagdschloss Thiergarten war seit 1969 im Besitz der Familie Thurn und Taxis und wurde dem Golf- und Land-Club Regensburg zur Verfügung gestellt. Die Anlage liegt in einem großen Park- und Waldgebiet, das heute öffentlich zugänglich ist und zuletzt auch als kultureller Treffpunkt diente.






