Törggelen wie früher: Südtirol startet in die neue Saison

Ursprünglich war das Törggelen ein Dankesfest: Bauernfamilien luden ihre Helfer nach der Ernte ein, um gemeinsam den „Nuien“, den jungen Wein, zu verkosten. Heute ist daraus ein beliebtes Erlebnis geworden – sowohl für Einheimische als auch für Urlauber.
„Mit der Initiative Törggelen am Ursprung rücken wir die Wurzeln dieser Tradition wieder stärker in den Mittelpunkt“, erklärt Hans J. Kienzl, Marketingleiter im Südtiroler Bauernbund.
Echtheit als Versprechen
Alle teilnehmenden Höfe liegen entlang des Eisacktaler Keschtnwegs oder in klassischen Weinanbaugebieten des Landes. Auf den Tisch kommen ausschließlich hausgemachte Spezialitäten, einheimische Kastanien und Weine, die direkt am Hof gekeltert werden.
„Wo Törggelen draufsteht, muss auch echtes Törggelen drin sein“, betont Hannes Knollseisen vom Südtiroler Bauernbund.
Auftakt mit Keschtnfeuer
Eröffnet wird die Saison am Samstagabend mit einem stimmungsvollen „Keschtnfeuer“ um 19 Uhr, bei dem die ersten Kastanien über offenem Feuer gebraten werden.
Darüber hinaus bieten die Buschenschänke ein vielfältiges Rahmenprogramm – von Wein- und Schnapsverkostungen über Hofführungen bis hin zu Geschichten der Gastgeber über Haus und Hof.
Zwölf Höfe, ein rotes Band
Zu den beteiligten Betrieben gehören unter anderem der Ansitz Dornach in Salurn, der Fronthof in Völs am Schlern, der Griesserhof in Vahrn sowie der Schnalshuberhof in Algund. Erkennbar sind sie am traditionellen „Buschen“ – einem Strauß aus Zweigen und Reisern, der mit einem roten Band über dem Hauseingang hängt und das Ende der Erntezeit markiert.
Mit dem Duft von gebratenen Kastanien, dem Klang geselliger Lieder und dem Geschmack von jungem Wein bleibt das Törggelen damit, was es immer war: ein Stück unverfälschte Südtiroler Lebensart.






