Heimat zum Hören: Vermaechtnis veröffentlicht „Hoch Tirol“

„Hoch Tirol“ ist eindeutig als Vermaechtnis-Album erkennbar: eigenständig, unverkennbar, der Heimat verpflichtet. Zugleich besitzt es eine Offenheit, die über das Stammpublikum hinausreicht. Einen spürbaren Anteil daran hat die wunderschöne Frauenstimme, die den Stücken Wärme und Klarheit gibt und das Album spürbar mainstreamtauglich macht – ohne den Anspruch des Projekts zu verdünnen. Das ist eine Balance, die nur gelingt, wenn die Grundidee trägt.

Vermaechtnis formuliert seinen Anspruch deutlich: erinnern, vermitteln, bewahren. „Hoch Tirol“ setzt das um, indem Vergangenheit transportiert und tagespolitische Themen aufgegriffen werden. Die Lieder machen Ereignisse hörbar, erlebbar, greifbar – nicht als Selbstzweck, sondern um Orientierung zu geben. Diese Klarheit ist bemerkenswert: Das Album vertraut darauf, dass Inhalte ihre eigene Überzeugungskraft besitzen, wenn man sie ohne Umwege formuliert.

Die Zahlen der letzten Jahre unterstreichen, dass dieser Weg ankommt: Millionen Klicks auf Streamingportalen und YouTube, zehntausende Downloads über die Website, unzählige Hörer, die die Botschaft teilen. So hat sich Vermaechtnis längst in die Geschichte Tirols eingeschrieben – nicht als Fußnote, sondern als kontinuierlich wahrgenommene Stimme. „Hoch Tirol“ fügt sich hier ein und stabilisiert den Status: keine flüchtige Momentaufnahme, sondern ein weiterer belastbarer Baustein.

Das Projekt sagt es selbst: Ideale werden bewusst weitergegeben, auch mit unkonventionellen Mitteln. Genau das leistet „Hoch Tirol“. Die Platte argumentiert nicht laut, sondern eindeutig. Sie sucht nicht den Effekt, sondern die Wirkung – und erreicht sie, weil sie ihren Kern ernst nimmt. Das ist auch die größte Stärke des Albums: Es ist in Aussage und Form konzentriert, ohne Umwege und ohne Ausweichbewegungen.

Alle Alben, auch „Hoch Tirol“, stehen auf vermaechtnis.at zum freien Download bereit und können bei den gängigen Streamingplattformen angehört werden. Damit diese Arbeit weitergehen und ein Folgealbum entstehen kann, ist Vermaechtnis auf Spenden angewiesen. Das passt zum Selbstverständnis des Projekts: offen zugänglich, von der Gemeinschaft mitgetragen.

„Wir gehen unseren Weg weiter. Für unsere Heimat. Für Tirol.“ – dieser Satz fasst zusammen, wofür „Hoch Tirol“ steht. Das Album ist ein konsequenter, reifer Beitrag zu diesem Weg: klar in der Aussage, nah an den Menschen, erkennbar in der Handschrift. Und es bewahrt den Blick über das Heute hinaus – mit dem ausgesprochenen Wunsch, dass unser geteiltes Land eines Tages wieder vereint werde.