Kommt es zum ESC-Boykott wegen Israel?

Als Außenministerin des Gastgeberlandes sei sie „zutiefst besorgt über die Gefahr einer Spaltung zwischen den Mitgliedern der Europäischen Rundfunkunion in dieser Frage“, schrieb Meinl-Reisinger. Politische Entwicklungen, insbesondere solche, die mit Konflikten und humanitärem Leid einhergehen, dürften nicht ignoriert werden. Sie sei jedoch der festen Überzeugung, „dass der Eurovision Song Contest im Besonderen – und Kunst im Allgemeinen – sich nicht für Sanktionen eignen“, so die Außenministerin. Solche Debatten würden in etablierte politische Foren gehören.
Ausschluss würde Krise nicht lindern
Ein Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest oder ein Boykott der Veranstaltung würde weder die humanitäre Krise in Gaza lindern noch zu einer nachhaltigen politischen Lösung beitragen, heißt es in dem Schreiben weiter. Und: „Unsere Bemühungen sollten sich stattdessen darauf konzentrieren, die Achtung des Völkerrechts zu gewährleisten und gemeinsam auf einen dauerhaften Frieden hinzuarbeiten.“
Österreich sei stolz, den Eurovision Song Contest 2026 in Wien auszurichten: „Über die letzten Jahrzehnte hat sich der Eurovision Song Contest zu weit mehr als nur einem Musikwettbewerb entwickelt: Er ist ein Symbol für Frieden, Einheit und kulturellen Austausch.“ Die Geschichte habe gezeigt, dass Kunst und Kultur als Katalysatoren für Dialog, gegenseitiges Verständnis und sogar Versöhnung dienen können, betonte Meinl-Reisinger in dem Brief. Sie sei zuversichtlich, „dass eine ausgewogene Lösung gefunden werden kann“.






