von mmh 10.09.2025 14:26 Uhr

Polen reagiert auf Luftraumverletzungen – NATO-Konsultationen beantragt

Wie die Tagesschau berichtet hat Polens Ministerpräsident Donald Tusk nach den nächtlichen Drohnenangriffen, bei denen der polnische Luftraum mehrfach verletzt wurde,  offiziell Konsultationen bei der NATO gemäß Artikel 4 des Nordatlantikvertrags beantragt. Der Schritt soll die Bündnispartner über die Bedrohung informieren und mögliche Maßnahmen zur Verteidigung des polnischen Luftraums prüfen.

Regierungschef Donald Tusk (Bild: APA/AFP)

Tusk bezeichnete die Vorfälle als „Provokation großen Ausmaßes“ und betonte, dass Polen auf die Unterstützung der Allianz setze. Die NATO reagierte mit der Bereitstellung von Luftabwehrsystemen, F-35-Kampfflugzeugen und Überwachungsflugzeugen zur Sicherung des Luftraums.

Der Antrag nach Artikel 4, der seit 1949 nur siebenmal genutzt wurde, löst noch keine automatischen militärischen Maßnahmen aus, sondern dient der Beratung zwischen den Mitgliedsstaaten. Der Vorfall gilt als ernsthafte Eskalation, da ein erheblicher Teil der Drohnen offenbar direkt aus Belarus in den polnischen Luftraum eingedrungen ist.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sicherten Polen volle Solidarität zu. Auch weitere Sanktionen gegen Russland werden diskutiert, um den Druck auf den Kreml zu erhöhen.

Wegen der Drohnenangriffe waren zeitweise mehrere Flughäfen, darunter der Warschauer Chopin-Flughafen, geschlossen. Der Betrieb konnte inzwischen wieder aufgenommen werden, Verzögerungen bleiben aber möglich.

Polen bleibt in erhöhter Alarmbereitschaft, während das russisch-belarusische Großmanöver „Sapad“ in Grenznähe läuft.

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