von mmh 08.09.2025 10:30 Uhr

Zähne nachwachsen lassen – japanische Forscher starten Pilotstudie

Ein kleines Wunder für die Zahnmedizin könnte bald Realität werden: Nach Informationen von Dentalwelt entwickelt ein Forscherteam der Kyoto-Universität einen Antikörper, der Menschen neue Zähne wachsen lassen könnte. Das japanische Team um Katsu Takahashi will mit dieser Methode verlorene oder fehlende Zähne ersetzen und plant die erste klinische Studie am Menschen von September 2024 bis August 2025.

(Bild von pololofreack30 auf Pixabay)

Wie funktioniert das „Zahnwunder“?

Der Schlüssel liegt im USAG-1-Gen, das normalerweise die Anzahl der Zähne begrenzt. Frühere Forschungen zeigten, dass Mäuse ohne dieses Gen mehr Zähne entwickeln. Das USAG-1-Protein blockiert wichtige Signalmoleküle, die für die Zahnentwicklung essenziell sind.

Takahashis Team entwickelte einen Antikörper, der das Protein hemmt. Versuche mit Mäusen zeigten: fehlende Zähne wuchsen nach der Behandlung nach, sogar bei genetischer Zahnlosigkeit. Die Ergebnisse wurden 2021 im Fachjournal „Science Advances“ veröffentlicht.

Erste Studien am Menschen geplant

In der ersten klinischen Studie sollen 30 Männer zwischen 30 und 64 Jahren teilnehmen, denen mindestens ein Backenzahn fehlt. Ziel ist es, das Medikament bis 2030 für die Allgemeinheit verfügbar zu machen.

Das Team hofft, dass die Anti-USAG-1-Therapie eines Tages neben Implantaten und Gebissen eine neue, biologische Behandlungsmöglichkeit bietet. Dabei sollen noch vorhandene Keimanlagen im Kiefer aktiviert werden, sodass natürliche Zähne nachwachsen können.

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