von mmh 08.09.2025 07:32 Uhr

Pensions-Streit: Katzian & Co. gegen Stockers Sparpläne

In Wien rumort es: Die von Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) angekündigte Pensionsanpassung sorgt laut Oe24 für heftige Kritik von Gewerkschaften und Seniorenvertretern. Besonders der Wert, den der Kanzler ins Spiel brachte, erhitzt die Gemüter: Statt einer Anpassung an die Inflation von 2,7 Prozent, will die Regierung die Pensionen nur um 2 Prozent erhöhen.

APA/GEORG HOCHMUTH

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian stellte sich am Wochenende klar gegen den Vorschlag des Kanzlers. „Das Gros der Pensionisten braucht den vollen Anpassungsfaktor von 2,7 Prozent“, betonte er im Ö1-Interview. Zwar ließ er offen, wie groß dieses „Gros“ tatsächlich sei – dass er aber Druck machen will, ist unübersehbar.

Auch Ingrid Korosec, Präsidentin des ÖVP-nahen Seniorenbundes, fand deutliche Worte. Eine Erhöhung unter der Inflation sei „unsozial, ungerecht und unverhältnismäßig“. Aus der Opposition meldete sich Birgit Gerstofer vom SPÖ-nahen Pensionistenverband zu Wort: Auch sie fordert die vollen 2,7 Prozent.

Staffelung wahrscheinlich

Ganz ausgeschlossen ist ein Kompromiss nicht. Schon in den vergangenen Jahren gab es eine nach Pensionshöhe gestaffelte Anpassung – und auch heuer zeichnet sich eine ähnliche Lösung ab. Für kleinere Pensionen könnte es damit den vollen Inflationsausgleich geben, während bei höheren Pensionen die Erhöhung geringer ausfallen dürfte.

Wie genau die Staffelung aussehen wird, ist allerdings noch offen. Sicher ist nur: Der Druck auf die Regierung wächst – und der Streit um die Pensionen dürfte in den nächsten Wochen noch ordentlich an Fahrt aufnehmen.

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