Baby in Wien ausgesetzt: Eltern bleiben auf freiem Fuß

Baby in Sicherheit – Pflegefamilie übernimmt
Luka, so der Name des Kindes, befindet sich mittlerweile in der Obhut der Kinder- und Jugendhilfe. Schon am Dienstag soll er zu Pflegeeltern übersiedeln. „Das Kind ist in einem guten physischen Zustand. Jetzt geht es vor allem darum, ihm Sicherheit und Geborgenheit zu geben“, erklärte Ingrid Pöschmann von der MA 11.
Im Krankenhaus seien keine Auffälligkeiten festgestellt worden. Parallel dazu prüft das Jugendamt nun das Umfeld der Eltern und will klären, wie es zu dieser dramatischen Situation kommen konnte.
Rätsel um weitere Kinder
Die Mutter, eine 30-jährige Ukrainerin, und der Vater, ein Italiener mit Wurzeln in Argentinien, sollen laut Bekannten schwer alkoholkrank sein. Recherchen zufolge hat das Paar mindestens zwei weitere Kinder, die nicht bei ihnen leben: Ein fünfjähriges Kind befindet sich beim leiblichen Vater in der Ukraine, eine Tochter ist bei Familie in Argentinien untergebracht.
Unklarheiten gab es zunächst um ein weiteres, angeblich in Wien geborenes Kind. Hinweise auf Social Media deuteten auf ein Baby-Mädchen hin. Inzwischen ist bestätigt, dass es sich um die heute dreijährige Tochter handelt, die ebenfalls in Argentinien lebt.
Dramatischer Abend am Wienerberg
Auslöser für den Einsatz war eine Beobachtung am Donnerstagabend: Passanten sahen, wie die Mutter mit dem Baby unsanft umging, sogar mit ihm ins Wasser stieg und beim Herauskommen stürzte. Darauf angesprochen, ging sie mit dem Kind davon – ließ aber den Kinderwagen zurück. Wenig später tauchte der Vater mit dem Baby wieder auf, setzte es in den Wagen, um dann ebenfalls zu verschwinden.
Die Polizei konnte das Paar schließlich am Samstagabend ausforschen. Während die Frau angab, sie habe ihr Handeln für unausweichlich gehalten, war der Vater aufgrund seines Gesundheitszustands zunächst nicht vernehmungsfähig.
Ermittlungen laufen – Eltern nicht in Haft
Die Staatsanwaltschaft Wien zeigt die Eltern wegen Verdachts der Quälerei oder Vernachlässigung unmündiger Personen an. Doch anstatt in Haft genommen zu werden, wird gegen sie auf freiem Fuß ermittelt – ein Schritt, der bereits jetzt für Diskussionen sorgt.






