von mmh 05.09.2025 13:53 Uhr

Kirche unter Druck: Bischof nimmt Entscheidung zurück

Vor wenigen Tagen hatte die Ernennung von Don Giorgio Carli zum Seelsorger im Oberen Pustertal für heftige Diskussionen gesorgt. Die Entscheidung des Bischofs war von vielen Gläubigen und Betroffenen als Affront gegen die Bemühungen zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs empfunden worden. Jetzt folgt die Kehrtwende:  Wie mehrere Medien berichten zieht Bischof Ivo Muser die Ernennung zurück.

Bischof Ivo Muser - Foto: Diözese Bozen-Brixen

Massiver Druck aus Gesellschaft und Netz

Die geplante Versetzung schlug hohe Wellen. In den sozialen Medien kam es zu einem regelrechten Shitstorm, zahlreiche Rückmeldungen erreichten die Diözese. Viele sprachen von einem Widerspruch zwischen der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen und der Bestellung Carlis in ein so sensibles Amt.

In einer Aussendung der Kurie heißt es nun, dass „unter den aktuellen Bedingungen kein tragfähiger Rahmen besteht“, um Carlis Dienst im Oberen Pustertal anzutreten. Bischof Muser habe nach einem Gespräch mit dem Priester die Entscheidung zurückgenommen. Carli werde bis auf Weiteres eine Sabbatzeit antreten.

Diözese will aufarbeiten

Die Diözese betont, die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs konsequent fortsetzen zu wollen – sowohl auf juristischer, seelsorglicher und struktureller Ebene als auch im Dialog mit Betroffenen und der Gesellschaft. Als nächster Schritt ist die Fachtagung „Mut zur Umsetzung“ am 7. November angekündigt.

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