Geständnis im Mordprozess um in Koffer abgestellte Leiche

„Jedes Wort, das der Staatsanwalt in seiner Anklage sagt, ist richtig“, sagte Verteidiger Philipp Wolm. Das mache seinen Mandanten „nicht sympathischer“, aber er habe „den Mut und den Anstand“, ein Geständnis abzulegen. „Die Tat ist leider so passiert“, stellte Wolm klar.
Staatsanwalt: „Absolut qualvoller Tod"
Die Leiche des zum Tatzeitpunkt 59-jährigen Opfers war zwei Tage nach der Tat von einem Arbeiter in einem Koffer auf der Quellenstraße in Wien-Favoriten gefunden worden. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, den Mann an den Tatort gelockt, dort überwältigt und vorsätzlich getötet zu haben. Der Staatsanwalt sprach von einem „absolut qualvollen Tod“, der Angeklagte – ein österreichischer Staatsbürger mit ägyptischen Wurzeln – habe „heimtückisch“ und „perfide“ gehandelt.
Schulden in Höhe von insgesamt 15.000 Euro sollen das ausschlaggebende Motiv gewesen sein. Der Angeklagte und das Opfer hatten sich im Februar 2023 in einem Hotel in Döbling kennengelernt, wo der 28-Jährige als Rezeptionist arbeitete und der 59-Jährige als Dauergast eingemietet war. Die beiden freundeten sich an, der 59-Jährige borgte dem Angeklagten Geld.
Die Rückzahlung war dem 28-Jährigen laut Anklage jedoch nicht möglich, da er auch anderweitig offene Verbindlichkeiten hatte. Daher soll er den 59-Jährigen in eine über eine Buchungsplattform kurzzeitig angemietete Wohnung in der Humboldtgasse dirigiert und mit einem Kabelbinder erdrosselt haben.
Angeklagter: „Das hat sich so ergeben"
„Ich hatte nicht die Absicht, ihn umzubringen. Das hat sich so ergeben“, sagte der 28-Jährige in seiner Einvernahme. Er habe die Leiche wegbringen wollen, „aber der Koffer war zu schwer. Daher habe ich ihn dort stehen gelassen.“
apa






