Pflegegeld- Wartezeiten: neues Maßnahmenpaket soll Abhilfe schaffen

Mehr als 15.000 Menschen in Südtirol erhalten aktuell Pflegegeld – je nach Einstufung zwischen 587,50 Euro und 1.800 Euro pro Monat. Dieses Geld soll Betroffenen ermöglichen, trotz Einschränkungen ein Leben in Würde zu führen. Doch bis zur Auszahlung müssen Einstufungsteams, bestehend aus einer Krankenpflegekraft und einer Sozialfachkraft, den individuellen Bedarf prüfen. Und genau hier stockt es: Die Zahl der Anträge steigt rasant – von 6.485 Ansuchen im Jahr 2020 auf über 8.100 im Jahr 2024. Allein im ersten Halbjahr 2025 sind bereits 3.715 Gesuche eingelangt.
Kurzfristige Entlastung bei Demenzfällen
Um die Verfahren zu vereinfachen, soll bei einer ärztlich bestätigten Demenzdiagnose künftig automatisch eine Pflegestufe zugewiesen werden. Außerdem werden zusätzliche Räumlichkeiten für die Einstufungsteams geschaffen und die Zusammenarbeit zwischen Sozial- und Gesundheitsdiensten intensiviert.
Mittelfristig mehr Personal – langfristig neues Einstufungssystem
Weitere Maßnahmen setzen auf zusätzliche Fachkräfte und optimierte Verwaltungsabläufe, um die Zahl der Einstufungen zu erhöhen. Auf lange Sicht soll ein komplett neues Instrument zur Pflegeeinstufung eingeführt werden – moderner, einheitlicher und mit weniger Bürokratie. Hierfür müsse man allerdings auch gesetzliche Entwicklungen auf staatlicher Ebene abwarten, betonte Pamer.
„Ein gesellschaftlicher Auftrag“
„Wir wollen, dass die Menschen die Unterstützung, die ihnen zusteht, zeitnah erhalten. Das ist nicht nur eine organisatorische Aufgabe, sondern auch ein gesellschaftlicher Auftrag“, erklärte Pamer bei der Pressekonferenz.






