von ih 04.09.2025 13:14 Uhr

Grüne kritisieren Betreuungsmangel und fehlenden Wohnraum für Studenten

Mit Beginn des neuen Schul- und Universitätsjahres haben die Grünen im Südtiroler Landtag auf gravierende Probleme bei der Kinderbetreuung und der Wohnsituation von Studenten hingewiesen. In einer Pressekonferenz forderten die Abgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler umfassende Reformen sowie konkrete Investitionen.

Die Grünen Landtagsabgeordneten Zeno Oberkofler, Brigitte Foppa und Madeleine Rohrer (Foto: www.verdi.bz.it)

Betreuungslücken für die Jüngsten

Vor allem bei der Kinderbetreuung sehen die Grünen dringenden Handlungsbedarf. Personalmangel, komplizierte Zugangsregeln, lange Wartelisten und fehlende Angebote in den Sommermonaten machten es vielen Familien schwer, Beruf und Betreuung zu vereinbaren.

„Über 70 Prozent der Kinder werden zu Hause oder in provisorischen Lösungen betreut. Das ist weder im Interesse der Kinder noch des pädagogischen Personals“, kritisiert Brigitte Foppa.

Die EU empfiehlt in den sogenannten „Barcelona-Zielen 2030“, dass mindestens 45 Prozent der Kinder unter drei Jahren Zugang zu Betreuungseinrichtungen haben sollen. In Südtirol liegt die Quote derzeit lediglich bei 25 Prozent. Um gegenzusteuern, bringen die Grünen einen Beschlussantrag in den Landtag ein. Dieser sieht unter anderem den Ausbau bezahlbarer Angebote, eine Reform der Zugangsregeln, bessere Rahmenbedingungen in den Kitas sowie flexiblere Öffnungszeiten und Sommerbetreuungen vor.

Wohnungsnot für Studenten

Auch Studenten in Südtirol kämpfen mit schwierigen Bedingungen. Ein Zimmer kostet derzeit zwischen 450 und 700 Euro im Monat – eine finanzielle Belastung, die viele Familien kaum stemmen können. Neue Studentenwohnheime seien seit 2011 nicht mehr gebaut worden, weshalb Studenten gezwungen seien, auf den angespannten freien Wohnungsmarkt auszuweichen.

„Das Recht auf Studium darf nicht vom Geldbeutel abhängen. Das Land muss gemeinsam mit gemeinnützigen Bauträgern wieder in leistbare Studentenheime investieren“, fordert Zeno Oberkofler. Nur so könne Südtirol für junge Menschen als Studien- und Forschungsort attraktiv bleiben.

Zwei Anträge im Südtiroler Landtag

Die Südtiroler Grünen wollen ihre Forderungen nun mit zwei Beschlussanträgen im Landtag einbringen: einer für den Ausbau und die Verbesserung der Kinderbetreuung, der andere für den Bau neuer Studierendenwohnheime.

„Planbarkeit und Leistbarkeit sind Grundvoraussetzungen für eine gerechtere Gesellschaft“, betonen Foppa, Rohrer und Oberkofler.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite