Grüne kritisieren SVP-Vorschläge zur deutschen Schule

Die Südtiroler Grünen sehen in dem Maßnahmenpaket zwar einige Ansätze, die sie selbst seit Jahren fordern, kritisieren jedoch zahlreiche Punkte als überzogen. Luca Bertolini, Co-Sprecher der Grünen und Lehrer, betont: „Unsere Schule muss funktionieren. Wir brauchen kleinere Klassen, mehr Personal, kontinuierliche Weiterbildung und nachmittägliche Deutsch-Angebote für alle. Wir wollen konkrete Chancen schaffen – keine symbolischen oder bestrafenden Maßnahmen.“
Besonders problematisch sei, dass einige Vorschläge vor allem die öffentliche Emotionalität bedienen würden. Dazu zählen laut Foppa Sprachtests bereits im Kindergarten, verpflichtende Sommersprachkurse für Grundschulkinder sowie das angestrebte Ende des sogenannten „Sprach-Slaloms“ zwischen deutschen und italienischen Schulen. „Ich wüsste wirklich gerne, wie sie das verhindern wollen“, so Foppa. Heftig zurückgewiesen wird außerdem die Idee, Sozialbeihilfen zu kürzen, wenn Eltern nicht „kooperativ“ seien – ein „typisch rechter Ansatz“, der womöglich verfassungswidrig sei.
Als konstruktive Alternative verweisen die Grünen auf ein bereits 2014 eingebrachtes Modell mit sogenannten bilingualen Klassen. Diese sollten insbesondere an Schulen mit hoher sprachlicher und sozialer Komplexität eingeführt werden, wenn genügend Anmeldungen vorliegen. „Das würde für Entspannung sorgen, Chancengleichheit garantieren und einen innovativen Weg eröffnen“, so Foppa.






