von veo 02.09.2025 12:07 Uhr

Team K kritisiert lange Wartezeiten bei Pflegeeinstufung

Pflegende Angehörige in Südtirol sind stark belastet. Trotz einer gesetzlichen Frist von 60 Tagen warten viele Familien bis zu achteinhalb Monate auf die Pflegeeinstufung – und damit auch auf das Pflegegeld. Besonders betroffen sind Angehörige von Demenzkranken und pflegebedürftigen Kindern. Team K-Abgeordnete Maria Elisabeth Rieder und die Vizepräsidentin des Vereins Alzheimer Südtirol Alto Adige (ASAA), Edith Moroder, fordern rasches Handeln.

Foto: Team K

Lange Wartezeiten belasten Familien

Die gesetzlichen Vorgaben sehen vor, dass Anträge auf Pflegegeld innerhalb von 60 Tagen bearbeitet werden müssen. In der Realität beträgt die Wartezeit jedoch zwischen vier und achteinhalb Monaten. Besonders betroffen sind die Bezirke Bozen, Vinschgau, Meran sowie Eisacktal/Wipptal.

„Die Ursachen liegen in erheblichem Personalmangel, einer zunehmenden Zahl an Anträgen und infrastrukturellen Engpässen in den Sozialdiensten. Doch diese Ausrede lasse ich nicht länger gelten – wer zu Hause pflegt, braucht unsere volle Unterstützung und zwar sofort“, betont Landtagsabgeordnete Maria Elisabeth Rieder.

Für viele Angehörige bedeutet die Verzögerung, dass sie Betreuungskosten monatelang aus eigener Tasche vorstrecken oder sogar ihre Arbeit aufgeben müssen, um selbst zu pflegen. „Viele können es sich schlicht nicht leisten, die Kosten für eine Betreuungskraft zu tragen, während sie auf das Pflegegeld warten“, ergänzt Edith Moroder. Bereits in der letzten Legislaturperiode lagen die Wartezeiten bei bis zu acht Monaten – und auch heute hat sich daran nichts geändert.

Forderung nach schnellerer Einstufung und besseren Kriterien

Um pflegende Angehörige zu entlasten, schlägt Team K eine Neuausrichtung der Pflegeeinstufung vor. Im Fokus stehen Menschen mit Demenz und pflegebedürftige Kinder, deren Betreuungsbedarf im aktuellen System nicht ausreichend berücksichtigt wird.

Konkret wird der Einsatz zusätzlicher Not-Teams gefordert, um Rückstände abzuarbeiten, sowie eine Vereinfachung, Beschleunigung und Digitalisierung des gesamten Ablaufs. „Es braucht kurzfristige Lösungen, um pflegende Angehörige sofort zu entlasten. Dazu gehört der Einsatz zusätzlicher Teams, gegebenenfalls durch Auslagerung von Diensten, damit die Bearbeitungsfrist von 60 Tagen endlich eingehalten wird“, so Rieder in einer Pressemitteilung.

Auch die Kriterien der Pflegeeinstufung selbst stehen in der Kritik. „Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sind seit Jahren mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Ich kenne diese Realität auch aus persönlicher Erfahrung. Es braucht dringend eine gerechtere Einstufung und raschere Verfahren, damit Pflegegeld dort ankommt, wo es gebraucht wird“, unterstreicht Moroder.

„Wenn wir die Betreuung im häuslichen Umfeld dauerhaft stärken wollen, müssen wir handeln – und zwar sofort”, sind sich Rieder und Moroder einig.

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