Gutes Sehen, gutes Hören, besser lernen

Kinder nehmen einen Großteil des Unterrichtsstoffs über Augen und Ohren auf, sei es beim Lesen an der Tafel, Verstehen von Erklärungen oder bei der Interaktion mit Mitschülern. Schon geringe Defizite in diesen Sinnesbereichen können sich auf Konzentration, Motivation und schulische Leistungen auswirken. Seh- oder Hörprobleme bei Kindern bleiben allerdings oft lange unentdeckt, da sie sich schleichend entwickeln. Experten wie auch die Weltgesundheitsorganisation WHO betonen daher die Wichtigkeit von Seh- und Hörtests im Kindesalter, speziell vor dem Eintritt in die Schule, so Opticon, der größte Dienstleister in Österreich, der an der Seite von inhabergeführter Augenoptik- und Hörakustikbetriebe steht.
Frühe Erkennung einer Sehschwäche entscheidend
Die häufigste Augenerkrankung im Kindesalter ist Kurzsichtigkeit (Myopie), die ab etwa sechs Jahren auffallend deutlich zunimmt. Fachleute sprechen von „Schulmyopie“, da die Augen in dieser Zeit besonders gefordert sind. „Die Hauptursache für eine Myopie ist ein verlängerter Augapfel, begünstigt durch genetische Veranlagung und übermäßiges Nahsehen – etwa auf Hefte und Bücher oder das Smartphone“, erklärt Victoria Koller, Meisteroptikerin bei Medoptik in Korneuburg, spezialisiert auf Kinderbrillen.
Frühzeitiges Gegensteuern sei wichtig, denn eine Verschlechterung der Sehleistung schreitet bei Kindern schneller voran als bei Erwachsenen. Dies gelingt durch spezielle Augentropfen, Brillen oder Kontaktlinsen bei älteren Kindern. „Dieses sogenannte Myopie-Management zielt darauf ab, das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu verlangsamen oder sogar aufzuhalten“, so die Expertin. Sie beruhigt: „Kurzsichtigkeit ist per se kein Grund zur Sorge. Wichtig ist nur eine engmaschige begleitende Kontrolle der Augen.“ Hinweise auf eine Sehschwäche seien, wenn Kinder ein Buch sehr nahe ans Gesicht halten, Buchstaben auf der Tafel nur verschwommen erkennen können, über Kopfschmerzen oder Müdigkeit klagen und sich schwer konzentrieren können.
Hörschwäche: Das stille Lernhindernis
Etwa jedes sechste Kind im Vorschul- und Schulalter hat eine Hörschwäche. Diese kann sich auf die Entwicklung des Kindes auswirken: „Selbst milde oder einseitige Hörprobleme können die Sprachentwicklung beeinträchtigen und nachhaltigen Einfluss auf das Lernen haben – besonders in lauter Umgebung wie einem Klassenzimmer“, weiß Veronica Nica, Inhaberin des Wiener Akustikbetriebs Hörspiel, die auf die Versorgung von Kindern spezialisiert ist. „Ein verzögerter Beginn der Sprachentwicklung, undeutliche Aussprache, Kontaktprobleme oder aggressiveres Verhalten können auf ein Hörproblem hindeuten.“ Ein einfacher Hörtest gibt schnell Klarheit – und kann verhindern, dass Kinder im Unterricht den Anschluss verlieren.
Was Eltern tun können
- Täglich mindestens ein bis zwei Stunden ins Freie: Kinderaugen brauchen viel „Weitblick“
- Auf gutes Licht beim Lesen achten
- Handyzeit einschränken. Die Empfehlung liegt bei 30 bis 45 Minuten pro Tag
- Auf erste Anzeichen einer Seh- oder Hörschwäche achten
- Seh- und Hörtests rechtzeitig vor oder zu Beginn des Schuljahres durchführen lassen
- Falls erforderlich: Konsequentes Tragen des Hilfsmittels wie Brille oder Hörgerät






