Schulstart: Mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr gefordert

„Kinder sind vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen. Das hat berechtigte Gründe – ein Überblick über das gesamte Verkehrsgeschehen ist für kleine Kinder schlichtweg nicht möglich. Den Schulweg vorher gemeinsam mit den Eltern zu üben und die wichtigsten Regeln zu kennen, ist daher wesentlich. Um Unfälle zu verhindern ist letztlich aber entscheidend, dass sich alle anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer entsprechend rücksichtsvoll verhalten“, appelliert Verkehrslandesrat René Zumtobel im Vorfeld des Schulbeginns in Tirol.
Mehr Geld für Schutzwege in GemeindenÂ
Der Bau von Schutzwegen auf Gemeindestraßen liegt im Verantwortungsbereich der Gemeinden. Diese erhalten seit vielen Jahren finanzielle Unterstützung aus dem Verkehrssicherheitsfonds, um die Schutzwege sicherer zu gestalten. Diese Förderung wird nun deutlich angehoben. „Ein Schutzweg ist mehr als ein paar weiße Balken auf dem Asphalt. Eine gute Beleuchtung, die Kennzeichnung mit Verkehrszeichen und Bodenmarkierungen, entsprechende Anfahrsichtweiten und vorhandene Aufstellflächen für Fußgängerinnen und Fußgänger sind wesentliche Faktoren, die zur Sicherheit eines Fußgängerübergangs beitragen. Wir unterstützen die Gemeinden beim Neu- und Umbau ihrer Schutzwege bereits seit fast 20 Jahren und leisten mit der Erhöhung der Fördersumme nun einen größeren finanziellen Beitrag“, so Landesrat Zumtobel. Statt bisher maximal 1.500 Euro pro Schutzweg erhalten die Gemeinden im Rahmen der bestehenden Förderung „Schutzwegaktion in Tiroler Gemeinden“ nunmehr jeweils 50 Prozent bzw. maximal 2.500 Euro der nachgewiesenen Kosten für die Installierung einer entsprechenden Beleuchtung bei neuen und vorhandenen Schutzwegen sowie für die normgerechte bauliche Umgestaltung bestehender Schutzwege.
Seit Einführung der Aktion im Jahr 2007 wurden knapp 510 Schutzwege in 120 Tiroler Gemeinden verbessert. Die Zahl der verletzten FußgängerInnen auf Schutzwegen ist in der Langzeitbetrachtung rückläufig: 2007 waren es noch 123 Verletze, 2024 waren es 83. Kinder und ältere Menschen sind laut Statistik besonders gefährdet, als Fußgänger verletzt zu werden. „Wir sollten im Straßenverkehr auf ältere Menschen genauso selbstverständlich besondere Rücksicht nehmen wie auf Kinder“, betont Zumtobel.
Sichtbar sein – gerade in der DämmerungÂ
„Ein Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme sind für die Sicherheit auf unseren Straßen ausschlaggebend. In Sachen Bewusstseinsbildung setzen wir bei Kindern bereits im Kindergartenalter an“, so der Landesrat. Tirols Kindergartenkinder erhalten beispielswese eine eigene Sicherheitsbox mit der sie gemeinsam mit den PädagogInnen im Laufe des Jahres Übungen, Spiele und Rätsel rund um das richtige Verhalten im Straßenverkehr erlernen. In der Schule gibt es vom gemeinsamen „Geschwindigkeitsmessen“ mit der Polizei über Workshops für Jugendliche zum Thema Ablenkung (beispielsweise durch den Blick aufs Smartphone oder lautes Musikhören) bis hin zur Radfahrprüfung für die vierte Klasse Volksschule zahlreiche Initiativen. Sie sollen sowohl die Kinder und Jugendlichen selbst, aber auch die Eltern sensibilisieren. „Gerade in der Herbst- und Winterzeit wird der Schulweg oft noch in der Dunkelheit bzw. in der Dämmerung angetreten. Moderne Schultaschen mit Reflektoren, aber auch das Tragen einer Schutzweste oder anderer reflektierender Kleidungsstücke tragen dazu bei, die Sichtbarkeit zu verbessern und Unfälle zu vermeiden“, so Landesrat Zumtobel.






