Passeier: Neue Ausstellung über dunkle Kapitel der Vergangenheit

Rund 80 namentlich bekannte Deserteure werden in der Ausstellung dokumentiert. Monika Gögele, Vorsitzende der Stiftung MuseumPasseier, betont: „Anfangs wollten wir nur einen Abend zum Thema ‚Passeirer Partisanen‘ gestalten. Doch das Thema ließ uns nicht mehr los – wir wollten tiefer graben, Zeitzeug*innen befragen und Akten zum großen ‚Partisanenprozess‘ auswerten.“
Vier Themenräume – vom Mitmarschieren bis zu den versteckten Spuren
Die Ausstellung gliedert sich in vier Räume:
- Mitgegangen – Mitgehangen zeigt die militärischen Vorgeschichten der Männer – mit einer lebensgroßen Papierpuppe in wechselnden Uniformen, die die schwierigen Entscheidungen der Wehrpflichtigen veranschaulicht.
- Was man sehen will präsentiert Familiengeschichten, Pfarrchroniken und Prozessakten und zeigt, wie komplex und widersprüchlich die Erinnerungen an die Deserteure sind.
- Unsere Schatten inszeniert mit Hannes Eggers Licht- und Schattenspiele sowie einer Drohne die Fragen von Verantwortung, Wehrdienst und Krieg, die bis heute aktuell sind.
- Gras drüber dokumentiert mit Fotografien von Klaus Gufler die überwucherten und vergessenen Verstecke der Deserteure – ein Bild für die verblassende Erinnerung in der Landschaft und im Gedächtnis.
Begleitprogramm lädt zur Reflexion ein
Bis zum 8. November 2025 bietet das Museum ein umfangreiches Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm, das Besucher dazu einlädt, sich auch mit den Erinnerungen der eigenen Familie an den Krieg auseinanderzusetzen.
Die Ausstellung entstand im Rahmen des Euregio-Museumsjahres 2025 und wird von der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino sowie den Gemeinden St. Leonhard und St. Martin in Passeier gefördert.
Öffnungszeiten: 7. September – 31. Oktober 2025, Dienstag bis Sonntag 10–17 Uhr; 2.–8. November 2025 10–16 Uhr.
Hinweis: Die Kellerräume des Sandwirts sind leider nicht barrierefrei.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Museums: www.museum.passeier.it.






