Studie stellt Impf-Auffrischungen infrage – Milliarden Spritzen offenbar unnötig

Die Forscher werteten Daten zur Immunität, Krankheitsfälle und zur Wirksamkeit von Booster-Impfungen aus. Ihr Fazit: Wer im Kindesalter vollständig geimpft ist, bleibt meist lebenslang geschützt. Regelmäßige Arztbesuche für eine neue Spritze seien für die breite Bevölkerung daher überflüssig.
Krankheiten fast verschwunden
Tetanus und Diphtherie spielen in Deutschland kaum noch eine Rolle: weniger als 15 Tetanus-Fälle pro Jahr, 18 Diphtherie-Erkrankungen im Jahr 2024. Auch international sind die Zahlen verschwindend gering – unabhängig davon, wie oft Länder Auffrischungen empfehlen.
Großbritannien etwa verzichtet ganz auf routinemäßige Booster, in Frankreich wird nur alle 20 Jahre aufgefrischt. Einen Unterschied bei den Krankheitsfällen gibt es nicht.
WHO-Empfehlung bestätigt
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte bereits 2017 ihre Empfehlung geändert: Die Grundimmunisierung im Kindesalter reicht in der Regel aus. Nur bestimmte Gruppen sollten sich weiter impfen lassen:
- Menschen ohne klaren Impfstatus
- Reisende in Risikogebiete
- Verletzte mit potenzieller Tetanus-Gefahr
- Schwangere (zum Schutz des Neugeborenen)
Virologe: Weniger Impfungen, weniger Nebenwirkungen
Virologe Dr. Martin Stürmer erklärt gegenüber Bild: „Die Daten bestätigen die WHO-Empfehlungen. Das würde auch in Deutschland vieles ändern: weniger Impfungen, geringere Kosten – und noch weniger Risiko für Nebenwirkungen.“






