Wohin mit den Altkleidern?

Für Südtirol ändert sich vorerst nichts, informiert das Ressort für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, Energie, Raumentwicklung und Sport des Landes. Denn in Italien ist die getrennte Sammlung von Textilien gemäß nationalem Einheitstext zum Umweltschutz bereits seit 1. Januar 2022 verpflichtend, berichtet das LPA in einer Aussendung. „Alle 116 Gemeinden Südtirols erfüllen derzeit die geltenden rechtlichen Vorgaben“, betont der zuständige Landesrat, Peter Brunner. Sie führen die Altkleider-Sammlung durch, direkt oder indirekt über beauftragte Genossenschaften. Die gemeindeeigenen Recyclinghöfe bzw. die Wertstoffsammelstellen auf Bezirksebene stellen dabei bereits bestehende, geeignete Standorte für die Sammlung von Altkleidern dar, so der Landesrat.
Laut dem Landesamt für Abfallwirtschaft handelt es sich um 2.000 bis 3.000 Tonnen Textilabfall, die in Südtirol jährlich anfallen. Künftig muss die Sammlung der Altkleider entweder durch die Gemeinde oder über die Bezirksgemeinschaft ausgeschrieben werden, sofern noch nicht geschehen. „Kurz gesagt, die Sammlung von Altkleidern wird wie bisher fortgesetzt, jedoch müssen sich die Gemeinden an andere Betreiber wenden“, so Brunner. Gemeindenverband, Bezirksgemeinschaften und Landesamt für Abfallwirtschaft sind im Austausch. Unter anderem wird überprüft, ob in naher Zukunft die Errichtung einer Sortieranlage auf Landesebene sinnvoll sein kann.
Textilkonsum reduzierenÂ
„Unabhängig davon gibt es auf lokaler Ebene bereits viele Ansätze und funktionierende Lösungen, etwa über  Kleiderkammern, durch die gut erhaltene Kleidung bedürftige Menschen erreicht. Auch Tausch- und Verschenk-Plattformen sind zu befürworten. Alle diese Initiativen schaffen einen Mehrwert, konkrete Förderprogramme dafür von Seiten des Landes sind derzeit aber nicht geplant“, erklärt Landesrat Brunner.
Darüber hinaus weist Giulio Angelucci, Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft, darauf hin, dass die wirksamste Maßnahme gegen die zunehmende Textilflut im bewussten Konsum liegt. „Wer weniger, dafür langlebige Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Wolle kauft, leistet einen direkten Beitrag zur Abfallvermeidung“, so Angelucci. Kleidung aus hochwertigen Naturmaterialien habe in der Regel eine längere Lebensdauer, lasse sich besser reparieren und sei am Ende ihres Lebenszyklus‘ leichter zu recyceln. „Neben Sammeln und Recyceln ist vor allem die Reduzierung des Konsums ein zentraler Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft“, hält er fest.






