von mmh 21.08.2025 10:19 Uhr

Israel startet Offensive auf Gaza-Stadt – 60.000 Reservisten einberufen

Trotz internationaler Kritik hat Israel die erste Phase einer Offensive auf Gaza-Stadt begonnen. Nach Angaben der Streitkräfte kontrollieren sie nun die Außenbezirke der Millionenstadt im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens. Das Sicherheitskabinett hatte zuvor die Einnahme der Stadt sowie die Evakuierung der Bevölkerung genehmigt.

APA/AFP

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu forderte die beschleunigte Einnahme der größten Stadt im Gazastreifen und verkündete, die Zeitpläne für die Bekämpfung der Hamas und die Einnahme der letzten Hochburgen zu verkürzen. Verteidigungsminister Israel Katz ordnete die Einberufung von rund 60.000 Reservisten an und verlängerte den Reservedienst von weiteren 20.000 Soldaten.

Vermittlungsbemühungen der Hamas missachtet

Die Hamas erklärte, sie habe Vermittlern eine „positive Antwort“ auf einen neuen Waffenruhe-Vorschlag übermittelt. Dieser sieht eine 60-tägige Feuerpause vor, in deren Rahmen zehn lebende Geiseln gegen palästinensische Häftlinge freigelassen werden sollen. In Gaza befinden sich derzeit noch rund 50 Geiseln, von denen mindestens 20 am Leben sein sollen.

Angehörige der Entführten warnen, dass militärischer Druck die Geiseln in Gefahr bringe. Macabit Mayer, Tante zweier entführter Kinder, bezeichnete die Mobilisierung der Reservisten als „sinnlose Mission“, die sowohl die Soldaten als auch die Geiseln gefährde.

UN fordert sofortigen Waffenstillstand

UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief zu einem sofortigen Waffenstillstand auf, um weiteren Tod und Zerstörung zu verhindern. Er forderte zudem Israel auf, den Ausbau illegaler Siedlungen im Westjordanland zu stoppen.

Ein Planungsausschuss hat kürzlich den Bau von 3.400 Wohnungen in einem sensiblen Gebiet zwischen Ost-Jerusalem und Maale Adumim genehmigt. Kritiker sehen darin ein Hindernis für die Schaffung eines zusammenhängenden palästinensischen Staates.

Die Lage in Gaza bleibt angespannt, und Hilfsorganisationen warnen, dass die humanitäre Situation insbesondere für Kinder weiter kritisch ist.

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