von ih 18.08.2025 16:48 Uhr

Rai-Südtirol-Reporter am Kalterer See angegriffen

Am Sonntag ist es am Kalterer See zu einem aufsehenerregenden Zwischenfall gekommen. Während Dreharbeiten wurden die Rai-Südtirol-Reporterin Ute Niederfriniger und Kamerareporter Georg Jocher angeblich von einem ehemaligen Kalterer Sportfunktionär und früheren Gemeinderat verbal attackiert. Der Mann, der im Frühjahr noch als Gemeinderatskandidat für die SVP aufgetreten war, warf dem Team politisch beeinflusste Berichterstattung vor und forderte sie auf, sich „besser einen neuen Job zu suchen“.

Kaltern Kalterer See (Bild: UT24/su)

„Inakzeptabler Versuch, freie und unabhängige Berichterstattung zu delegitimieren“

Die Redaktion von Rai Südtirol und die Usigrai-Koordinierungsstelle der TGR-Redaktionskomitees reagierten am Montag mit einer scharfen Stellungnahme auf den Vorfall.

„Wir stehen für Meinungsfreiheit, doch Meinungsfreiheit hat dort ihre Grenzen, wo sie zu Einschüchterung und persönlichem Angriff wird“, heißt es darin. Man werde sich nicht mundtot machen lassen, sondern weiterhin unabhängig und neutral berichten. Gleichzeitig forderte das Redaktionskomitee von der Politik und allen Entscheidungsträgern „eine sachliche Diskussionskultur“.

Journalisten-Gewerkschaft äußerst sich ebenfalls

Auch die Journalisten-Gewerkschaft Trentino-Südtirol stellt sich hinter die betroffenen Reporter. Sie spricht von einem „inakzeptablen Versuch, freie und unabhängige Berichterstattung zu delegitimieren“.

Vermeintliche ‚Angriffe‘ dieser Art seien nicht nur persönliche Attacken, sondern stellten einen Angriff auf die in Artikel 21 der italienischen Verfassung verankerte Pressefreiheit dar, so die Gewerkschaft.

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