von ih 16.08.2025 07:12 Uhr

Trump: Europa sagt mir nicht, was ich zu tun habe

US-Präsident Donald Trump hat mit Blick auf sein Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin am Freitag klargestellt, dass er seine eigenen Vorstellungen zu einer Waffenruhe in der Ukraine verfolge. „Europa sagt mir nicht, was ich zu tun habe“, erklärte Trump vor Reportern in seiner Präsidenten-Maschine auf der Anreise nach Alaska. Auf die Frage, was das Treffen zu einem Erfolg machen würde, sagt der Republikaner: „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich weiß es nicht.“

APA/AFP

Es sei nichts in Stein gemeißelt, betonte der 79-Jährige. „Ich möchte bestimmte Dinge. (…) Ich will einen schnellen Waffenstillstand. (…) Ich werde nicht glücklich sein, wenn das nicht heute geschieht. (…) Ich möchte, dass das Töten aufhört.“

Europäische Staaten wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten zuletzt wiederholt versucht, Trump Bedingungen für eine Einigung im Ukraine-Krieg aus europäischer Sicht zu nennen und gefordert, grundlegende europäische und ukrainische Sicherheitsinteressen müssten bei dem Gipfel in Alaska gewahrt bleiben.

Der Gipfel auf einem Luftwaffenstützpunkt aus der Zeit des Kalten Krieges in Anchorage beginnt nach Angaben aus Moskau um 11.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr MESZ). Im Anschluss wollen die beiden Staatschefs laut Kreml eine gemeinsame Pressekonferenz abhalten.

Trump und Putin gaben sich vor Gipfel in Alaska moderat

Zuvor hatte sich Trump optimistisch über einen positiven Ausgang gezeigt. Beraten werden solle über einen Waffenstillstand, um den tödlichsten Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg zu beenden.

Auch aus Moskau kamen Signale der Kompromissbereitschaft. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der nicht zu den Gesprächen eingeladen wurde, und seine europäischen Verbündeten fürchten aber, Trump könne die Interessen der Ukraine verraten – etwa indem Trump den Konflikt einfriert und Russlands Kontrolle über ein Fünftel der Ukraine anerkennt.

„Ich bin nicht hier, um für die Ukraine zu verhandeln"

Trump versuchte aber, diese Sorgen zu zerstreuen. „Ich bin nicht hier, um für die Ukraine zu verhandeln, ich bin hier, um sie an einen Tisch zu bekommen“, sagte er. Vielmehr solle die Ukraine selbst über mögliche Gebietsabtretungen entscheiden.

Selenskyj schrieb auf der Plattform Telegram, es sei Zeit, den Krieg zu beenden. „Und die notwendigen Schritte müssen von Russland unternommen werden. Wir zählen auf Amerika.“ Das Treffen zwischen Trump und Putin solle den Weg für einen „gerechten Frieden“ und Drei-Wege-Gespräche unter seiner, Selenskyjs, Beteiligung ebnen.

apa

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