von ih 16.08.2025 07:42 Uhr

Gefahr am Berg: Deutsche Schilder treiben Italiener in die Irre

Die Alpen sind ein gefährliches Pflaster. Nicht wegen Steinschlag, Lawinen oder hungriger Wildtiere – nein, der wahre Feind lauert am Wegesrand: einsprachige Wegweiser nur auf Deutsch. Zumindest wenn man Carlo Zanella heißt und Präsident des italienischen Alpenvereins (CAI) ist.

Symbolfoto

„Das kann lebensgefährlich sein!“

Carlo Zanella warnt dieser Tage in den Medien: Italiener könnten sich im Pustertal und am Ritten glatt im Kreis drehen, wenn auf dem Schild „Laugenspitze“ statt „Monte Luco“ steht.

„Das kann lebensgefährlich sein!“, tönt der Bergwächter vor der sprachlichen Apokalypse. Schließlich sei bekannt, dass italienische Touristen zwar problemlos nach Bangkok, New York und Tokio finden – aber beim Anblick des Wortes Spitze in den Abgrund taumeln.

Die Tragödie am Wegweiser

„Wir sollten keine Schilder aufstellen, wenn sie nur für Deutsche sind“, erklärt Zanella. Verständlich: Es wäre ja unerträglich, wenn ein Italiener beim Wandern plötzlich auf „Regensburger Hütte“ stößt.

Panik, Schweißausbrüche, Orientierungslosigkeit! Man fragt sich, wie Millionen Italiener je den Brenner passieren konnten, wo auf österreichischer Seite sogar das Schild „Ausfahrt“ auf geheimnisvolle Weise nicht ins Italienische übersetzt wurde.

Historischer Tiefschlag

Südtirol ist seit 1919 Teil Italiens – allerdings hat es bis heute die Unverschämtheit, weiterhin deutsch zu sprechen. Ganze 80 Prozent der Schilder sind brav zweisprachig, doch für Zanella bleibt das eine Provokation.

„Fair, aber vernünftig“ müsse die Ortsnamensgebung sein. Man könnte auch sagen: deutsch da, wo’s keiner mitkriegt, italienisch bitte gefälligst überall dort, wo nationalistische Reporter aus Italiens Medienzirkus gerade vorbeilaufen.

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