In 39 Minuten um die Welt: Raketenreisen in Planung

Das Konzept wurde bereits 2017 vorgestellt. Laut SpaceX soll das Starship-System, bestehend aus der Trägerrakete „Super Heavy“ und dem eigentlichen Raumschiff „Starship“, nicht nur für Flüge ins All, sondern auch für Punkt-zu-Punkt-Reisen auf der Erde genutzt werden können. Passagiere würden dabei auf einer Offshore-Plattform einsteigen, per Rakete auf über 100 Kilometer Höhe geschossen werden und nach einem kurzen Weltraumflug senkrecht an ihrem Ziel landen. Elon Musk nannte damals als Beispiel die Strecke New York–Shanghai in nur 39 Minuten.
Bisher konzentriert sich SpaceX auf Testflüge ohne Passagiere. Seit 2019 wurden mehrere Starts mit Starship durchgeführt, unter anderem auch mit der Super-Heavy-Erststufe. Die Flüge lieferten laut SpaceX wichtige Daten, endeten aber bisher vorzeitig. SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell erklärte 2018, dass vor einem Passagierbetrieb Hunderte unbemannte Flüge erfolgreich absolviert werden müssten.
Auch das US-Militär verfolgt ähnliche Pläne. Im Rahmen des Programms „Rocket Cargo“ untersucht es, wie sich bis zu 100 Tonnen Fracht mit Raketen weltweit in etwa 90 Minuten transportieren lassen. Die US-Luftwaffe hat SpaceX dafür 2022 mit 102 Millionen US-Dollar beauftragt. Erste Demonstrationsflüge sind für Mitte der 2020er-Jahre vorgesehen.
Wann Passagiere tatsächlich mit einer SpaceX-Rakete um die Welt reisen können, ist noch unklar. Fachleute gehen davon aus, dass zunächst Fracht- und Militärtransporte getestet werden, bevor ein kommerzieller Personenverkehr startet.
Die Kosten
Zu möglichen Ticketpreisen hat SpaceX noch keine aktuellen Angaben gemacht. Shotwell erklärte 2018, dass sich die Kosten im Bereich zwischen einer heutigen Economy- und Business-Class auf Langstrecken bewegen könnten. Das würde vermutlich einen Preis im hohen vierstelligen Bereich bedeuten, also mehrere tausend Euro pro Person.






