Deutsch? No!

Die diensthabende Carabinieri-Beamtin konnte – oder wollte – ausschließlich Italienisch sprechen. Kommunikation auf Deutsch? Fehlanzeige. Der Bürger verließ frustriert die Wache. Beim Versuch, die Wache zu verlassen, verweigerte man ihm zunächst sogar die Rückgabe seines Ausweises. Eine Beamtin behauptete dreist, sie sei nicht verpflichtet, Deutsch zu sprechen.
Auch am Telefon kein Deutsch
Am Montag, 4. August, versuchte der Bürger mehrfach telefonisch Kontakt mit den Carabinieri aufzunehmen – auch hier wurde ausschließlich auf Italienisch geantwortet. Gegen 18:00 Uhr suchte er erneut persönlich die Station auf. Als er ausdrücklich darum bat, auf Deutsch zu kommunizieren, wurde ihm mitgeteilt, dass kein deutschsprachiger Beamter anwesend sei.
Süd-Tiroler Freiheit will Antworten
Die Süd-Tiroler Freiheit will diesen sprachpolitischen Skandal nicht hinnehmen und hat die Landesregierung mit einer schriftlichen Anfrage konfrontiert. Erstunterzeichner ist Landtagsabgeordneter Hannes Rabensteiner, gemeinsam mit Sven Knoll, Myriam Atz und Bernhard Zimmerhofer.
In der Anfrage werden u. a. folgende Fragen im Originalwortlaut gestellt:
- „Wie viele Bedienstete der Carabinieri-Station in Brixen verfügen über den Zweisprachigkeitsnachweis? Bitte aufgeschlüsselt nach Sprachgruppe und Niveau.“
- „Wie viele Bedienstete der Carabinieri-Station in Brixen erhalten eine Zweisprachigkeitszulage? Bitte aufgeschlüsselt nach Niveau und Höhe der Zweisprachigkeitszulage.“
- „Welche Maßnahmen werden ergriffen, wenn Bedienstete der Carabinieri ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Pflicht zur Zweisprachigkeit nicht nachkommen?“
- „Wird der geschilderte Vorfall Konsequenzen nach sich ziehen?
• Wenn ja, welche?
• Wenn nein, warum nicht?“
Ein Gesetz, das keiner ernst nimmt?
Der Vorfall wirft ein grelles Schlaglicht auf ein altbekanntes Problem: Die Zweisprachigkeitspflicht ist in Südtirol gesetzlich verankert – aber in manchen Carabinieri-Kasernen und anderen öffentlichen Ämtern scheint das Gesetz eher als unverbindlicher Vorschlag betrachtet zu werden. Beschwerden gab es in den letzten Jahren immer wieder. Die Frage ist: Passiert danach überhaupt etwas?
Die klare Botschaft aus Brixen
Für viele Südtiroler ist es ein Schlag ins Gesicht, wenn man in der eigenen Heimat bei einer staatlichen Sicherheitsbehörde nicht einmal in der Muttersprache verstanden wird.
Die Botschaft, die in Brixen offenbar gilt, ist klar: Deutsch? No!






