von ih 10.08.2025 10:14 Uhr

Beamtin muss wegen AfD-Mitgliedschaft um Job bangen

Die politische Tätigkeit der 59-jährigen Rechtspflegerin Ursula Simon sorgt für Diskussionen. Simon arbeitet seit 1993 im Justizdienst und ist derzeit am Amtsgericht Siegen tätig. Gleichzeitig ist sie Schriftführerin des AfD-Kreisverbands und Ratsmitglied in Siegen.

APA/dpa

Beamtin muss sich wegen AfD rechtfertigen

Ausgelöst wurde die Debatte durch Blogbeiträge des Siegener Rechtsanwalts Daniel Nierenz, Vorsitzender des örtlichen Anwaltvereins.

Er sieht ein mögliches Spannungsverhältnis zwischen Ursula Simons Neutralitätspflicht und ihrer Funktionärstätigkeit für eine Partei, die zeitweise vom deutschen Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft wurde. Das Landgericht Siegen teilte jedoch mit, es gebe keine Beschwerden gegen Ursula Simon.

Simon weist die Vorwürfe zurück und betont, seit 30 Jahren strikt zwischen Amt und Privatleben zu trennen. Politische Betätigung sei Beamten erlaubt, solange Treue-, Mäßigungs- und Neutralitätspflichten gewahrt würden.

AfD-Mitglieder im Staatsdienst unerwünscht

Die Diskussion fällt in eine bundesweite Debatte über AfD-Mitglieder im deutschen Staatsdienst.

In Rheinland-Pfalz hatte das Innenministerium kürzlich angekündigt, Bewerber mit AfD-Mitgliedschaft nur bei zweifelsfreier Verfassungstreue einzustellen.

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