von ih 06.08.2025 13:21 Uhr

380 Betten weniger – Wohnungsdebakel für Bozens Studenten

Die Wohnsituation für Studenten in Bozen spitzt sich weiter zu. Mit dem Rückzug des Unternehmens Demeter aus dem geplanten Wohnheimprojekt in der Siemensstraße fällt der Bau von 380 dringend benötigten Betten ins Wasser – ein herber Rückschlag, insbesondere im Hinblick auf die neue Fakultät für Ingenieurwissenschaften, die kürzlich im Industriegebiet eröffnet wurde.

APA (Archiv)

Aktuell stehen in Bozen lediglich 210 Wohnheimplätze für Studenten zur Verfügung – gebraucht würden rund 750. Mehrere privat initiierte Projekte scheiterten in der Vergangenheit aus wirtschaftlichen Gründen. Nun kritisiert die Grüne Landtagsfraktion die bisherige Strategie scharf und fordert ein entschiedenes Umdenken.

„Es ist offensichtlich, dass der Markt allein das Problem nicht lösen kann“, betont der grüne Landtagsabgeordneter Zeno Oberkofler gemeinsam mit seinen Fraktionskolleginnen Brigitte Foppa und Madeleine Rohrer. „Das Land darf nicht länger zusehen, sondern muss endlich selbst Verantwortung übernehmen und in neue öffentliche Studentenwohnheime investieren.“

„Völlig an der Realität vorbei“

Kritik gibt es auch an der bisherigen Preisgestaltung. „600 Euro als ‚gedeckelten‘ Mietpreis zu bezeichnen, ist angesichts der realen Lebenssituation vieler Studenten völlig an der Realität vorbei“, so die Grünen. Sie fordern leistbare Zimmerpreise, die dem Namen auch gerecht werden.

Die Eröffnung der neuen technischen Fakultät sehen die Südtiroler Grünen als Chance, um ein öffentlich finanziertes Wohnheim in gut angebundener Lage zu realisieren. Dies müsse in enger Zusammenarbeit zwischen Land, Stadt und Universität geschehen.

„Es ist kurzsichtig, neue Studienangebote zu schaffen, ohne gleichzeitig für ausreichend Wohnraum zu sorgen. Wenn Südtirol für junge Menschen attraktiv bleiben soll, braucht es bezahlbare und sichere Unterkünfte – unabhängig von Marktmechanismen“, mahnt Zeno Oberkofler.

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