von mmh 02.08.2025 16:52 Uhr

Jeanshersteller wehrt sich gegen Rassismus-Vorwürfe

Der US-amerikanische Modekonzern American Eagle steht nach einer Werbekampagne mit Schauspielerin Sydney Sweeney (27) im Zentrum einer hitzigen Rassismus-Debatte.

Foto: Pixabay

Grund ist ein Wortspiel im Slogan: „Sydney Sweeney Has Great Jeans“ – ein vermeintlich harmloser Werbespruch, der für viele nicht nur Kleidung meint, sondern auch auf „Genes“ (Gene) anspielt. Wie die BILD-Zeitung berichtet, wirft man dem Konzern vor, mit der Formulierung gezielt eine Verbindung zu „perfekten Genen“ herzustellen – und damit ein fragwürdiges Schönheitsideal zu bedienen.

Die blonde, blauäugige Schauspielerin sei laut Kritikern kein „neutrales Symbol“ für Vielfalt. In dem TV-Spot heißt es etwa: „Gene werden von den Eltern an ihre Nachkommen weitergegeben und bestimmen oft Merkmale wie Haarfarbe, Persönlichkeit und sogar Augenfarbe.“ Und dann: „Meine Jeans ist blau.“ Das brachte einigen Nutzern in den sozialen Medien sauer auf. Der Vorwurf: unterschwelliger Rassismus und Elitendenken.

American Eagle verteidigt Kampagne

Trotz massiver Online-Kritik hält American Eagle an der Kampagne fest. Auf Instagram teilte das Unternehmen mit:

„Ihre Jeans. Ihre Geschichte. Wir werden damit fortfahren zu feiern, wie jeder seine AE-Jeans mit Selbstvertrauen auf seine Weise trägt.“

Die Botschaft: Es gehe ausschließlich um Mode, nicht um Genetik oder Herkunft. Laut BILD erreichten die Clips mit Sweeney allein auf Social Media mehr als 20 Millionen Aufrufe – ein viraler Effekt, den wohl auch die Debatte zusätzlich befeuerte.

Auch politisch zieht die Werbung Kreise:

Trumps ehemaliger Kommunikationsdirektor Steven Cheung erklärte auf X (vormals Twitter), dass dies ein weiteres Beispiel für die „absurde Cancel Culture“ sei. Und Vizepräsident JD Vance kommentierte sarkastisch: „Ein hübsches Mädchen macht eine Jeans-Werbung, und die Leute flippen aus.“

In den USA bleibt die Diskussion um Schönheitsideale, Rassismus und Werbekultur damit weiter hoch emotional.
In Südtirol oder Österreich dürfte die Debatte zwar auf weniger Resonanz stoßen – ein interessanter Blick auf den Kulturkampf in Amerika ist sie dennoch.

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