Kritik an unnötiger Doppelarbeit im Südtiroler Sanitätsbetrieb

Bereits vor sieben Jahren hatte Prof. Dr. Thomas Busse, ein ausgewiesener Experte für OP-Prozessmanagement, in Zusammenarbeit mit dem Sanitätsbetrieb und der damaligen Pflegedirektorin Dr.in Marianne Siller eine detaillierte Studie vorgelegt.
Das Projekt umfasste unter anderem die Planung, Auslastung, Koordination und Personalplanung der OP-Bereiche in allen Krankenhäusern des Landes. Ziel war es, Effizienz, Qualität und Sicherheit zu erhöhen und die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen. Die Ergebnisse wurden in Zwischen- und Abschlussberichten dokumentiert.
Doch statt auf dieses bereits vorhandene Wissen zurückzugreifen, will der Sanitätsbetrieb nun erneut ein Beratungsunternehmen beauftragen. Die Betriebsdirektion beschloss am 27. Juli 2025 in Maßnahme Nr. 672-2025, ein neues Vergabeverfahren für die Entwicklung einer Betriebsstrategie im OP-Bereich auszuschreiben.
Franz Ploner vom Team K zeigt sich empört: „Eine funktionierende und zugängliche Gesundheitsversorgung hat für mich als Arzt oberste Priorität. Aber es ist vollkommen unverständlich, warum man bewährte und abgeschlossene Projekte bei jedem Führungswechsel ignoriert, um neue und teure Beratungen zu starten.“
Er verweist auf die angespannte Haushaltslage in ganz Europa und fragt sich, wie solche Ausgaben angesichts knapper Budgets gerechtfertigt werden können – gerade in einer Zeit, in der viele Bürgerinnen und Bürger auch in Südtirol mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.
„Ein hervorragendes Projekt wird verworfen, um ein nahezu identisches mit hohen öffentlichen Mitteln neu aufzusetzen?“, so Ploner. Die Frage, was mit der damaligen Studie geschehen ist, bleibt bisher unbeantwortet.






