von lif 31.07.2025 08:33 Uhr

Abnehmspritze: Der medikamentöse Trend zum Abnehmen

In den vergangenen Monaten erfreuen sich injizierbare Medikamente wie Semaglutid („Ozempic“ oder „Wegovy“) und Tirzepatid („Mounjaro“ bzw. „Zepbound“) großer Nachfrage. Jedoch nicht nur bei Diabetes-Patienten, sondern auch bei Menschen, die ohne medizinische Not adipositasbedingt abnehmen möchten. 

Diese Wirkstoffe sind sogenannte GLP‑1-Agonisten, die den Appetit zügeln, die Magenentleerung verzögern und so signifikant beim Gewichtsverlust helfen können. Laut IKK classic sind das etwa 15 Prozent oder mehr des Körpergewichts innerhalb eines Jahres.

Doch auch neue Medikamente wie Amycretin von Novo Nordisk und MariTide von Amgen versprechen noch höhere Effekte: Amycretin führte in frühen Studien zu durchschnittlich 22 Prozent Gewichtsverlust in 36 Wochen, MariTide wurde als monatliche Injektion erprobt und könnte den Zeitraum zwischen den Anwendungen verlängern.

Risiken und Kritik

Mediziner warnen: Ohne begleitende Ernährung und Bewegung wirkt die Spritze begrenzt und der gefürchtete Jojo-Effekt setzt nach Absetzen oft ein. Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder sogar Pankreatitis sind möglich. Die Preise für diese Medikamente sind hoch. Erst mit deutlichem Preisrückgang könnten sie wirtschaftlich als Therapie in Frage kommen. 

Kritiker sehen zudem einen gefährlichen Lifestyle-Trend: Mediendominierte Zielbilder und online beworbene Erfolge führen dazu, dass Menschen ohne ärztliche Indikation die Spritzen verwenden, wie durch digitale Plattformen ohne richtige ärztliche Beratung. 

Die Abnehmspritze ist 2025 mehr denn je im Fokus, als medizinischer Durchbruch bei starkem Übergewicht, aber auch als Lifestyle-Phänomen. Wissenschaftlich fundiert eingesetzt und begleitet durch Ernährungsumstellung kann sie helfen. Doch der missbräuchliche Gebrauch birgt Risiken – und Langzeitdaten fehlen bislang.

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