von lif 30.07.2025 16:48 Uhr

Zwei Prozent ohne Arbeit – Südtirol bleibt Spitzenreiter

Das Landesinstitut für Statistik hat kürzlich aktuelle Arbeitsmarktdaten aus dem Jahr 2024 veröffentlicht. Die Zahlen geben einen Überblick über Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und weitere Kennzahlen zum Arbeitsmarkt in Südtirol.

Bild von StartupStockPhotos auf Pixabay

In Südtirol waren im Jahr 2024 insgesamt 79,9 Prozent der 20- bis 64-Jährigen erwerbstätig. Lediglich 1,6 Prozent waren arbeitslos, während 18,5 Prozent als Nichterwerbspersonen galten. Im Vergleich mit anderen Regionen wies Südtirol im Vorjahr mit zwei Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in der Altersklasse 15 bis 74 Jahre auf.

Erwerbstätigenquoten im europäischen Vergleich

Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen lag in Südtirol bei 74,2 Prozent und damit über dem EU-27-Durchschnitt von 70,8 Prozent. Auch bei den 20- bis 64-Jährigen lag Südtirol mit 79,9 Prozent über dem EU-Wert von 75,8 Prozent.

Spitzenreiter war die Ostschweiz mit 83,9 Prozent (15 bis 64 Jahre) bzw. 85,5 Prozent (20 bis 64 Jahre). Am unteren Ende liegt Italien mit 62,2 bzw. 67,1 Prozent.

Entwicklung gegenüber dem Vorjahr

In fast allen betrachteten Regionen ist die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen im Vergleich zu 2023 gestiegen. Mit zwei Ausnahmen:

  • Südtirol (-0,2 Prozentpunkte) 
  • Schweiz (-0,3 Prozentpunkte)

In Welsch-, Ost- und in Nordtirol gab es jeweils einen Anstieg von einem Prozentpunkt, in Italien um 0,7 Prozentpunkte. Bei den 20- bis 64-Jährigen stieg die Quote in fast allen Gebieten. Die höchsten Anstiege wurden in Welschtirol (+1,3), Nord- und Osttirol (+1,2) und Italien (+0,8) verzeichnet. Einzig die Schweiz meldete einen leichten Rückgang von 0,1 Prozentpunkten.

Arbeitslosenquote unter Jugendlichen nahm zu

Die Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen ist in Südtirol, Deutschland, der Schweiz und in der EU-27 gestiegen. Südtirol lag mit 5,8 Prozent hinter der Ostschweiz (4,6 Prozent) und vor Deutschland sowie Nord- und Osttirol (jeweils 6,5 Prozent). 2022 betrug der Wert in Südtirol noch 4,2 Prozent.

Italien verzeichnet mit 20,3 Prozent zwar die höchste Quote in dieser Altersgruppe, jedoch auch den stärksten Rückgang seit 2022 (-3,4 Prozentpunkte).

Vergleich der allgemeinen Arbeitslosenquoten

In der Altersklasse 15 bis 74 Jahre blieb Südtirol mit einer Quote von zwei Prozent weiterhin auf dem niedrigsten Niveau. Dieser Wert ist im Vergleich zu 2023 unverändert und liegt leicht unter dem Wert von 2022 (2,3 Prozent).

Zum Vergleich:

  • Welschtirol: 2,7 Prozent
  • Ostschweiz: 2,8 Prozent
  • Nord- und Osttirol: 3,1 Prozent
  • Deutschland: 3,4 Prozent
  • Italien: 6,5 Prozent (EU-27: 5,9 Prozent)

Italien hat zwischen 2022 und 2024 den deutlichsten Rückgang verzeichnet: von 8,1 Prozent auf 6,5 Prozent.

Ungenutztes Arbeitskräftepotenzial auf niedrigem Niveau

Der sogenannte „labour market slack“, das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial, umfasst nicht nur offiziell Arbeitslose, sondern auch Teilzeit-Unterbeschäftigte sowie stille Reserven. In Südtirol beträgt dieser Wert 5,1 Prozent und ist damit der niedrigste unter allen untersuchten Gebieten. Dahinter folgen:

  • Deutschland: 7,2 Prozent
  • Welschtirol: 7,4 Prozent
  • Nord- und Osttirol: 7,5 Prozent
  • EU-27: 11,7 Prozent

Am stärksten sank der Wert in Welschtirol (-1,8 Prozentpunkte) und in Italien (-1,9 Prozentpunkte).

NEET-Quote in Südtirol bei acht Prozent

Im Jahr 2024 sind acht Prozent der 15- bis 29-Jährigen in Südtirol weder erwerbstätig noch in Ausbildung (NEET). Der Wert ist gegenüber 2023 stabil geblieben; 2020 lag er noch bei 12,3 Prozent.

Nur Nord- und Osttirol (6,3 Prozent), die Ostschweiz (6,8 Prozent) und Welschtirol (7,3 Prozent) weisen niedrigere Werte auf.

Die EU-27 verzeichnet eine NEET-Quote von 11,1 Prozent, Italien liegt mit 15,2 Prozent deutlich darüber, allerdings mit rückläufiger Tendenz seit 2020 (damals: 23,5 Prozent).

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