von ih 29.07.2025 16:24 Uhr

Drei Wochen ohne Post

Seit über drei Wochen wartet ein Bürger aus Siebeneich vergeblich auf seine Post. Keine Briefe, keine Rechnungen, keine Informationen – für R.L. ist das Maß nun voll. „Ich verlange die sofortige Zustellung meiner Post! Ich habe ein Recht darauf!“, sagt er verärgert. Der Fall ist kein Einzelfall – und bringt die Kritik am staatlichen Postdienst erneut zum Kochen.

Foto: UT24/Ih

Italienische Post in der Verantwortung

Die Bewegung Süd-Tiroler Freiheit stellt sich hinter den Geschädigten und fordert ein rasches Eingreifen der Landesregierung. Immer wieder sei das Thema bereits im Landtag thematisiert worden, doch konkrete Verbesserungen seien bislang ausgeblieben.

„Seit Jahren erleben wir Ausfälle, Verspätungen und chaotische Zustände bei der Postzustellung – und es wird einfach hingenommen“, kritisiert der Landtagsabgeordnete Sven Knoll. Die Süd-Tiroler Freiheit spricht von einem strukturellen Problem, das unzählige Bürger in ganz Südtirol betreffe.

Die Verantwortung sieht Knoll klar bei den Poste Italiane, die trotz jährlicher Landeszuschüsse in Höhe von rund elf Millionen Euro ihre vertraglich zugesicherten Leistungen nicht erbringen würden.

„Wer kassiert, muss liefern“

Die Süd-Tiroler Freiheit fordert in diesem Zusammenhang:

  • die sofortige Zustellung aller ausständigen Sendungen in Siebeneich,

  • eine öffentliche Stellungnahme der Post,

  • die Einleitung vertraglich vorgesehener Strafmaßnahmen bei Nichterfüllung,

  • sowie einen klaren Maßnahmenplan zur langfristigen Verbesserung des Postdienstes in Südtirol.

Darüber hinaus erneuert die Süd-Tiroler Freiheit ihre grundsätzliche Forderung: Das Land solle die Zusammenarbeit mit den Poste Italiane beenden und stattdessen einen eigenen Postdienst aufbauen oder Partnerschaften mit alternativen Anbietern aus Österreich oder Deutschland prüfen.

„Wer kassiert, muss liefern – oder endlich zur Rechenschaft gezogen werden“, bringt es Knoll auf den Punkt. Die Geduld vieler Bürger sei längst erschöpft.

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