Tag gegen Menschenhandel: Aufklären, hinsehen, helfen

Am 30. Juli macht der Internationale Tag gegen Menschenhandel weltweit auf eines der schwersten Verbrechen aufmerksam: Menschenhandel – eine moderne Form der Sklaverei, die auch in Österreich Realität ist. Besonders häufig tritt dabei sexuelle Ausbeutung auf, aber auch Arbeitsausbeutung, organisierte Bettelei und Kinderhandel kommen vor.

Die Opfer des Menschenhandels sind oft Frauen und Mädchen (ca. 70 Prozent), aber auch Männer und Jungen sind betroffen. Kinder sind besonders gefährdet und machen einen erheblichen Anteil der Opfer aus. - Bild von Sammis Reachers auf Pixabay

Unter dem Motto „Menschenhandel ist organisiertes Verbrechen – Beenden wir die Ausbeutung“ rufen die Vereinten Nationen zum Handeln auf. In Tirol koordiniert die Abteilung Staatsbürgerschaft des Landes sämtliche Aktivitäten zur Bekämpfung des Menschenhandels. Die Tiroler Koordinierungsstelle wirkt zudem in der bundesweiten Task Force mit und bietet regelmäßig Schulungen für Fachkräfte an – etwa in der Kinder- und Jugendhilfe oder Sozialarbeit.

„Menschenhandel findet mitten in unserer Gesellschaft statt – oft sind die Opfer minderjährig. Deshalb ist Sensibilisierung auf allen Ebenen entscheidend“, betont Nord- und Osttirols Landesrätin Eva Pawlata.

Die Schulungen vermitteln Fachmännern, wie sie Warnsignale erkennen – etwa fehlender Zugang zu Dokumenten, Kontrolle durch Dritte, Misshandlungen oder völlige Ortsunkenntnis. Auch auffälliges Verhalten von Kindern kann Hinweise liefern.

Verdachtsfälle können anonym der Menschenhandels-Hotline des Bundeskriminalamts gemeldet werden: +43 677 61 34 34 34. Betroffene erhalten Unterstützung bei spezialisierten Opferschutzeinrichtungen wie IBF für Frauen oder MEN VIA für Männer.

Weitere Informationen gibt es in den Broschüren der Task Force Menschenhandel sowie des Bundeskanzleramts. Derzeit wird der siebte Nationale Aktionsplan zur Bekämpfung des Menschenhandels (2024–2027) umgesetzt.

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