Sicher betreut, gut beraten- Acht Jahre familienzentrierte Pflege

Pflege, die zu Hause ankommt
Die Herausforderungen sind klar: Die Bevölkerung altert, chronische Krankheiten nehmen zu, und gleichzeitig wünschen sich viele Menschen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben zu können. Genau hier setzt die familienzentrierte Pflege an. Sie entlastet pflegende Angehörige, verbessert das Symptommanagement und stärkt die Gesundheitskompetenz im gesamten sozialen Umfeld.
„Pflege bedeutet nicht nur Krankheit managen, sondern Beziehungen gestalten – auf Augenhöhe mit den Familien“, sagt Pflegekoordinatorin Susanne Quircio.
Das Konzept basiert auf einem modernen, systemischen Ansatz und folgt internationalen Empfehlungen, etwa der WHO. Es geht um gemeinsame Strategien im Umgang mit Krankheit – und um die Anerkennung der Familien als Experten ihres Alltags.
„Sichere Bucht“ statt Hierarchie
Im Zentrum steht eine neue Grundhaltung: Die Pflegekräfte begegnen den Familien partnerschaftlich, als sogenannte „sichere Bucht“ – ein geschützter Raum, in dem offen über Sorgen, Belastungen und Bedürfnisse gesprochen werden kann. Die Pflege wird dadurch persönlicher, nachhaltiger und wirkungsvoller.
GeneralÂdirektor Christian Kofler hebt hervor, dass die Familienzentrierte Pflege dem staatlichen Wiederaufbauplan PNRR im Ausbau wohnortnaher Versorgung sogar vorausgegangen sei – und damit Südtirol einmal mehr als Gesundheits-Vorreiter positioniere.
Prävention als Schlüssel zur Zukunft
Neben der Pflege chronisch kranker Menschen spielen auch präventive Hausbesuche eine zunehmend wichtige Rolle. In der Gemeinde Aldein wurden erstmals auch gesunde Menschen über 65 besucht, um frühzeitig Risikofaktoren zu erkennen und Gesundheitsberatung zu leisten. Mit Erfolg: Weitere Sprengel wie Passeier, Klausen, Bruneck und das Unterland haben bereits nachgezogen – flächendeckende Ausweitung ist geplant.
„Das derzeitige Versorgungskonzept für über 75-Jährige muss präventiv ausgerichtet werden, um nachhaltig zu sein“, erklärt Projektbegleiterin Siglinde Rottensteiner.
Südtirol als Vorbild
Lob kommt auch von Gesundheitslandesrat Hubert Messner: „Die familienzentrierte Pflege ist ein innovatives Vorzeigeprojekt, das zeigt, wie wichtig eine an den Bedürfnissen der Menschen orientierte Versorgung ist.“ Es geht nicht nur um medizinische Betreuung, sondern um menschliche Nähe, Verständnis und Vertrauen – und um das Ziel, Familien langfristig zu






