von mmh 24.07.2025 17:01 Uhr

Passagierflugzeug stürzt in Russland ab

Im Osten Russlands hat sich eine schwere Flugzeugkatastrophe ereignet. Eine Passagiermaschine des Typs Antonov An-24, betrieben von der Fluggesellschaft Angara Airlines, stürzte beim Anflug auf den Flughafen der Stadt Tynda ab. An Bord befanden sich laut Behördenangaben 49 Menschen – darunter fünf Kinder sowie sechs Crew-Mitglieder. Keiner von ihnen überlebte.

(Symbolbild/APA/dpa)

Maschine verschwand kurz vor dem Ziel vom Radar

Das Flugzeug war auf dem Weg von Blagoweschtschensk nach Tynda, nahe der chinesischen Grenze. Nach einem zunächst gescheiterten Landeversuch verschwand die Maschine vom Radar. Wie Bild.de berichtet entdeckten Einsatzkräfte das Wrack an einem schwer zugänglichen Berghang, rund 16 Kilometer vom Zielort entfernt. Für die Rettungskräfte bot sich ein Bild der Verwüstung.

Nach offiziellen Angaben wurden vor dem Absturz keine technischen Probleme gemeldet. Dennoch wurde inzwischen ein Strafverfahren gegen die Fluglinie Angara wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen eingeleitet. Zwar soll das Flugzeug unmittelbar vor dem Start technisch überprüft worden sein, doch in Russland sind formale Kontrollen in der Vergangenheit oft kritisch hinterfragt worden – nicht selten werden sie trotz Mängeln durchgewunken.

Alte Flugzeuge, fehlende Ersatzteile – russische Luftfahrt unter Druck

Bei der verunglückten Maschine handelte es sich um eine rund 50 Jahre alte Antonov An-24 – ein Flugzeugtyp, der ursprünglich in den 1960er-Jahren entwickelt wurde und heute nur noch selten im Passagierdienst verwendet wird. Aufgrund der internationalen Sanktionen gegen Russland fehlen derzeit vielerorts moderne Ersatzteile. Die Folge: Immer mehr Fluggesellschaften setzen auf veraltete Maschinen – oder verwenden stillgelegte Flugzeuge als Ersatzteillager.

Die russische Luftfahrtbranche steht seit Beginn des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Sanktionen massiv unter Druck. Die Einfuhr westlicher Technik ist größtenteils gestoppt – eine riskante Situation für einen Sektor, der auf Sicherheit und Wartung angewiesen ist.

Kein Einzelfall

Die Fluggesellschaft Angara war bereits in der Vergangenheit in einen tödlichen Zwischenfall verwickelt. Im Jahr 2019 stürzte eine ihrer Maschinen beim Landeanflug auf den Flughafen Nischneangarsk ab. Damals kamen zwei Menschen ums Leben.

Die aktuellen Ermittlungen laufen – doch für die Angehörigen der 49 Opfer ist der Schmerz grenzenlos. Viele werfen nun erneut die Frage auf, wie lange Russlands Luftfahrt noch auf derart veraltetes Material setzen kann – ohne weitere Katastrophen zu riskieren.

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