Ozzy Osbourne – Der Mann, der den Heavy Metal prägte wie kein anderer

Er war der „Prince of Darkness“, ein Enfant terrible der Rockwelt – und zugleich ein Symbol für künstlerische Freiheit, Mut zur Exzentrik und menschliche Verletzlichkeit: Ozzy Osbourne. Sein Leben war ein lauter, wilder, oft düsterer Ritt – und doch steckt darin eine Geschichte voller Herz, Humor und Hingabe zur Musik.
Geboren 1948 in Birmingham, dem industriellen Herzen Englands, wuchs John Michael Osbourne in einfachen Verhältnissen auf. Doch aus der Enge des Arbeiterviertels brach sich eine Stimme Bahn, die die Welt verändern sollte. 1969 gründete Ozzy mit drei weiteren jungen Musikern die Band Black Sabbath – und legte damit den Grundstein für das, was wir heute als Heavy Metal kennen.
Schon das Debütalbum Black Sabbath (1970) war ein Paukenschlag. Songs wie „Paranoid“, „Iron Man“ und „War Pigs“ machten die Band zu einer internationalen Sensation. Osbournes markante Stimme – rau, klagend, fast geisterhaft – wurde zum Markenzeichen einer neuen Ära in der Rockmusik. Seine Texte und sein Auftreten spielten mit dem Okkulten, mit Tabus – doch nie ohne ein Augenzwinkern.
Nach seinem Ausstieg bei Black Sabbath 1979 – ein Opfer seiner Eskapaden mit Alkohol und Drogen – schrieb man ihn vielerorts ab. Doch Ozzy war noch lange nicht fertig. Sein erstes Soloalbum Blizzard of Ozz (1980) brachte Songs hervor wie „Crazy Train“ oder „Mr. Crowley“, die ihn endgültig zur Legende machten. Er erfand sich neu, arbeitete mit herausragenden Gitarristen wie Randy Rhoads und Zakk Wylde, und schuf eine Reihe von Alben, die heute als Klassiker gelten.
Doch Ozzy Osbourne war nie nur der düstere Schockrocker, der auf der Bühne eine Fledermaus biss. Er war auch ein zutiefst verletzlicher Mensch, offen über seine Abhängigkeitserkrankung, seine psychischen Kämpfe und – spätestens seit der Reality-TV-Serie The Osbournes – auch über seine chaotisch-liebenswerte Vaterrolle. Millionen Zuschauer lernten den brummenden, fluchenden, aber liebevollen Familienmenschen kennen, der hinter der Bühnenfigur steckte.
Seine größten Solo-Hits – „Bark at the Moon“, „No More Tears“, „Mama, I’m Coming Home“ – spiegeln eine erstaunliche Bandbreite wider: von donnernden Hymnen bis zu verletzlichen Balladen. Mit über 100 Millionen verkauften Tonträgern weltweit bleibt sein musikalisches Erbe unantastbar.
Auch gesundheitlich ging Ozzy durch harte Zeiten: Operationen, Stürze, Parkinson-Diagnose. Doch Aufgeben kam für ihn nie infrage. Noch 2022, mit 73 Jahren, veröffentlichte er das gefeierte Album Patient Number 9, das von Kritikern und Fans gleichermaßen gefeiert wurde.
Ozzy Osbourne hat nicht nur Musik gemacht – er hat ein Lebensgefühl verkörpert. Eines, das sagt: Du darfst laut sein, seltsam, ehrlich, verletzlich – und du darfst trotzdem weitermachen. Vielleicht war er deshalb nie nur der König der Dunkelheit, sondern auch der König der Herzen für so viele.
Sein Einfluss reicht weit über die Metal-Szene hinaus. Er inspirierte Künstler von Metallica bis Post Malone, und seine Geschichte wird noch lange weitererzählt werden – in Riffs, in Mythen, in Erinnerungen.
Ein Leben wie ein Solo auf voller Lautstärke. Ozzy Osbourne – unsterblich.






