von mmh 23.07.2025 10:19 Uhr

Tiroler Handwerk im Aufwind: Konjunktur zeigt erste Erholung

Das Tiroler Gewerbe und Handwerk zeigt im zweiten Quartal 2025 erstmals seit Monaten wieder positive Signale: Die jüngste Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria verzeichnet eine spürbare Verbesserung der Geschäftslage. Doch während die Talsohle durchschritten scheint, mahnt die Wirtschaftskammer weitere Impulse an, um den Aufschwung abzusichern.

Franz Jirka – Spartenobmann Gewerbe und Handwerk (Foto: Tiroler Wirtschaftskammer)

Erste Erholung, aber noch kein Grund zur Entwarnung

Die aktuellen Zahlen machen vorsichtig Hoffnung: 28 Prozent der Betriebe berichten von einer guten Geschäftslage, 49 Prozent von einer saisonüblichen. Nur mehr 23 Prozent bewerten ihre Lage als schlecht – ein Rückgang gegenüber dem Vorquartal. Der Saldo liegt nun bei +5 Prozentpunkten (zuvor: -2).

Für Franz Jirka, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Tiroler Wirtschaftskammer, ein erfreuliches, aber noch fragiles Zeichen: „Die Talsohle scheint durchschritten. Jetzt braucht es aber gezielte Maßnahmen, um die Aufwärtstendenz zu stabilisieren.“

Reparaturbonus gibt Rückenwind

Ein Hoffnungsträger sei laut Jirka die Wiederaufnahme des Reparaturbonus, die jüngst angekündigt wurde: „Ein starkes Signal für das heimische Handwerk und für nachhaltigen Konsum. Der Bonus motiviert Konsumentinnen und Konsumenten, Produkte reparieren zu lassen, anstatt sie zu ersetzen – das schafft Aufträge und stärkt unsere Betriebe.“

Kritik am NoVA-Aus mit Einschränkungen

Positiv aufgenommen wurde auch das kürzlich umgesetzte NoVA-Aus für N1-Fahrzeuge. Doch Jirka kritisiert die Einschränkungen: „Dass Kleintransporter mit Allradantrieb explizit ausgenommen wurden, ist absolut unverständlich. Gerade in Tirol – mit alpinen Bedingungen – sind diese Fahrzeuge für viele Handwerksbetriebe unerlässlich. Hier braucht es dringend eine Korrektur.“

Gedämpfte Erwartungen – aber Hoffnung bei Jobs

Trotz erster Lichtblicke bleiben die Zukunftserwartungen vieler Unternehmen verhalten. Nur 13 Prozent rechnen im dritten Quartal mit einer Verbesserung, 26 Prozent mit einer Verschlechterung.

Ein Lichtblick: 24 Prozent der Betriebe planen, neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Das zeigt, dass unsere Unternehmen Verantwortung übernehmen – auch in schwierigen Zeiten. Dafür brauchen sie aber stabile Rahmenbedingungen und verlässliche Entlastungen“, so Jirka.

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