Rosenkranz: „Roter Sonntag“ ist kein Feiertag, sondern Mahnung

Begriff mit schwerer historischer Belastung
Rosenkranz betont, dass der „Rote Sonntag“ international mit einem der dunkelsten Kapitel des 20. Jahrhunderts verbunden ist: dem Beginn des Völkermords an den Armeniern im Jahr 1915. „Der Rote Sonntag ist kein Feiertag, sondern der Beginn eines Völkermordes, Herr Bürgermeister“, stellt sie klar. Am 24. April 1915 wurden in Istanbul und später in anderen Städten hunderte armenische Bürger verhaftet und deportiert. Dieses Datum gilt heute weltweit als Auftakt zur systematischen Vernichtung des armenischen Volkes im Osmanischen Reich.
Wer, so Rosenkranz, einen derart geschichtlich belasteten Begriff verharmlost oder sogar für politische Zwecke instrumentalisiert, handle „geschmacklos und zutiefst respektlos gegenüber den Opfern politischer Verfolgung“. Der Versuch, diesen Tag mit einem „Grinser“ zur Folklore umzufunktionieren, sei inakzeptabel.
Scharfe Kritik an Molnars öffentlichem Auftritt
Besonders heftig kritisiert Rosenkranz in einer Presseaussendung die Reaktion von Bürgermeister Molnar in einem Interview mit der NÖN. Auf die Frage nach der historischen Bedeutung des Begriffs habe dieser lediglich mit Schulterzucken und Spott reagiert. „Es ist empörend, wenn sich ein Bürgermeister nicht nur ahnungslos gibt, sondern das Thema mit süffisantem Humor abtut“, sagt Rosenkranz.
Ein derartiger Umgang mit historischen Tragödien disqualifiziere Molnar als Repräsentant der Stadt. Die FPÖ Krems fordert daher eine sofortige öffentliche Distanzierung des Bürgermeisters vom Begriff „Roter Sonntag“ sowie eine klare Abgrenzung vom historischen Hintergrund, der mit diesem Tag verbunden ist.






