von ag 19.07.2025 17:42 Uhr

Kamera in Propeller könnte Baumgartners Tod verursacht haben

Die Staatsanwälte der mittelitalienischen Stadt Fermo, die zur Todesursache des Extremsportlers Felix Baumgartner im mittelitalienischen Urlaubsort Porto Sant’Elpidio ermitteln, vermuten, dass ein unerwarteter Zwischenfall zum Absturz des Motor-Paragliders geführt haben könnte, mit dem der 56-Jährige am Donnerstag ums Leben kam. Dies ergab eine erste Untersuchung des Fluggeräts durch die Ermittler. Im Visier steht eine Kamera, die in den Propeller gekommen sein könnte.

APA/dpa

Nach einer ersten Rekonstruktion hatte Baumgartner eine Kamera am Motorgleitschirm angebracht, um Aufnahmen zu machen. Diese war mit einer kleinen Schnur befestigt. Möglicherweise durch eine abrupte Flugbewegung soll die Kamera in den Propeller geraten sein, wodurch das Segel kollabierte und das Fluggerät abstürzte. Der österreichische Basejumper versuchte noch, den Notschirm zu aktivieren, doch die Flughöhe war bereits zu gering, sodass sich dieser nicht mehr rechtzeitig öffnen konnte, geht aus Ermittlerkreisen hervor, wie die Tageszeitung „Il Resto del Carlino“ berichtete.

Gutachten des technischen Sachverständigen erwartet

Diese Hypothese muss noch durch ein Gutachten des technischen Sachverständigen bestätigt werden, der von der Staatsanwaltschaft Fermo beauftragt wurde. Diese hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eröffnet. Die Unfallhypothese wird auch durch die Aussagen zweier Augenzeugen gestützt, die den Absturz des Motorgleitschirms beobachtet haben und von der vor Ort eingetroffenen Carabinieri befragt wurden.

„Ich habe gesehen, wie das Fluggerät im freien Fall war“, berichtete ein Tourist, der die schreckliche Szene miterlebt hat. „Es drehte sich spiralförmig um sich selbst. Das Segel, das sich normalerweise oben befindet, war völlig zerknüllt.“ Ein junger Einheimischer, der den letzten Teil des Unfalls mitverfolgte, ergänzte: „Als ich den Absturz gesehen habe, war er nicht mehr weit vom Boden entfernt. Ich bin selbst Paragliding-Fan, und für mich war es kein medizinischer Notfall, der zum Kontrollverlust geführt hat. Ein solcher Sturz, wie ich ihn gesehen habe, kann nur durch ein technisches Problem verursacht werden“, berichtete er.

„Ich war am Strand und blickte in Richtung des Hotels, als ich den Motor-Paraglider gesehen habe. Er flog niedrig, ich dachte, er wollte landen. Doch plötzlich ist er abrupt abgestürzt“, berichtete eine Urlauberin am Strand von Porto Sant’Elpidio in einem Video der Tageszeitung „Il Resto del Carlino“. Die Ermittler wollen auch mögliche Aufnahmen der Bodycam prüfen, die Baumgartner bei seinem letzten Flug trug.

Ergebnisse der Obduktion stehen noch aus

Offizielle Informationen über die Todesursache gab es noch nicht. Auf die Ergebnisse der Obduktion wird noch gewartet. Die Staatsanwaltschaft in Fermo hat die Leiche bis dato nicht freigegeben. Erst wenn dies erfolgt ist, kann sie nach Österreich zur Bestattung überführt werden.

APA/UT24

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