von ih 18.07.2025 13:50 Uhr

Bozen: 23 Afrikaner wegen Führerschein-Betrug angezeigt

Die Ordnungskräfte haben in Bozen ein großes Betrugsnetz rund um unrechtmäßigen Führerscheinerwerb aufgedeckt. Insgesamt wurden 23 Afrikaner angezeigt, die in Südtirol und Italien wohnen. Der Vorwurf: Sie sollen sich bei Führerscheinprüfungen oder -anträgen durch andere Personen vertreten lassen haben – eine sogenannte „Identitätsfälschung“.

Foto: Polizeipräsidium Bozen

Ein Afrikaner macht die Prüfung für alle Anderen

Die Ermittlungen begannen im November letzten Jahres. Ein Mann aus Mali, der in Südtirol wohnt, hatte angegeben, seinen Führerschein verloren zu haben.

Bei der Überprüfung der Unterlagen fiel den Ermittlern jedoch auf: Der Mann auf dem Foto des ursprünglichen Führerscheins sah dem Antragsteller zwar ähnlich – war aber offensichtlich eine andere Person.

Die Polizei stellte fest: Der Mann auf dem ersten Foto war ein weiterer Malier, wohnhaft im italienischen Viterbo (Latium). Dieser war bereits mehrfach wegen ähnlicher Delikte aufgefallen. Offenbar trat er regelmäßig bei Behörden in ganz Italien im Namen anderer Personen auf, um für sie die theoretische Führerscheinprüfung abzulegen – und nutzte dafür die Ähnlichkeit im Aussehen, ähnliche Frisuren, teils dieselbe Kleidung und die schlechte Qualität der Passfotos.

21 Afrikaner als Übeltäter identifiziert

Im Februar 2025 durchsuchte die Polizei – auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bozen – die Wohnung des mutmaßlichen Betrügers im italienischen Viterbo. Dabei wurden viele Dokumente sichergestellt, die mit der Ausstellung oder dem Duplikat von Führerscheinen für andere Ausländer zu tun hatten.

Die Auswertung dieser Unterlagen führte zur Identifizierung von weiteren 21 Personen aus Mali, dem Senegal und der Elfenbeinküste. Die meisten von ihnen wohnen ebenfalls im italienischen Latium. Einige von ihnen hatten bereits auf illegalem Weg den Führerschein erhalten – anderen stand die Prüfung mit einem „Ersatzmann“ noch bevor. Diese Betrugsversuche wurden rechtzeitig gestoppt.

Führerscheine entzogen

Am Ende des vergangenen Juni führte die Polizei weitere Durchsuchungen in Rom und Viterbo durch. Dabei wurden die unrechtmäßig erworbenen Führerscheine beschlagnahmt und entzogen. Die betroffenen Personen erhielten offizielle Mitteilungen über die gegen sie laufenden Ermittlungen.

Die Ermittler betonen, dass solche Maßnahmen notwendig seien, um Betrug im Straßenverkehr zu verhindern. Ziel sei es, nur verkehrstaugliche Fahrer auf die Straße zu lassen – zum Schutz aller.

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