von Alexander Wurzer 17.07.2025 08:00 Uhr

Superschlaue Italiener in Südtirol

Was ist los in Südtirols Schulen? Während deutsche Schüler jahrelang als Maßstab für solide Ausbildung und hohe Standards galten, schießen plötzlich italienische Maturanten mit Bestnoten durch die Decke.

Ist die hohe Prozentquote von 100 Punkten bei italienischen Maturanten gerechtfertigt?

Was ist los in Südtirols Schulen? Während deutsche Schüler jahrelang als Maßstab für solide Ausbildung und hohe Standards galten, schießen plötzlich italienische Maturanten mit Bestnoten durch die Decke. Im Schuljahr 2024/25 haben laut Landesdaten rund 2.700 Schüler an den deutschsprachigen Oberschulen die Matura abgelegt – 22 von ihnen erhielten die Traumnote „100 mit Auszeichnung“. In den italienischen Oberschulen traten etwa 1.350 Maturanten zur Prüfung an, 88 davon wurden mit der Höchstpunktezahl 100 oder 100 mit Auszeichnung ausgezeichnet. Das ergibt einen krassen Unterschied: In der deutschen Schule lag der Anteil der „100 mit Auszeichnung“-Abschlüsse bei nur etwa 0,8 %, während in der italienischen Schule ganze 6,5 % der Maturanten mit der Höchstpunktezahl 100 oder 100 mit Auszeichnung glänzten. Rein rechnerisch also ein fast achtfacher Unterschied. Ein statistischer Höhenflug – oder einfach nur großzügige Notenpolitik?

Südtirols Pisa-Champions sprechen Deutsch

Und dennoch: Wenn’s wirklich zählt, wenn international gemessen wird, wo echtes Wissen sitzt – dann liefern nicht die italienischen Schulen, sondern die deutschen. In unabhängigen Vergleichsstudien, wie z.B. dem Pisa-Test, schneidet die deutsche Schule in Südtirol seit Jahren signifikant besser ab. Dort wird verstanden, dort wird gerechnet, dort wird analysiert – auf einem Niveau, das weit über dem italienischer Schulen liegt. Wer also glaubt, ein Abschluss mit Höchstpunktezahl sei automatisch ein Gütesiegel, der irrt. Wahre Leistung zeigt sich nicht auf dem Papier, sondern im Vergleich. Und da zeigt sich: Qualität spricht Deutsch.

Italienische Schüler drängen ins deutsche System – und das hat Folgen

Doch dieser Leistungsunterschied bleibt nicht ohne Konsequenzen. Immer häufiger melden italienische Eltern ihre Kinder an deutschen Schulen an – oft ohne jede Deutschkenntnisse, ohne kulturelles Vorwissen, ohne echte Vorbereitung. Nicht, weil die Kinder sich mit der deutschen Sprache identifizieren. Sondern aus purem Kalkül: Weil man sich im deutschen System bessere Chancen erhofft. Weil man weiß, dass dort noch echte Bildung passiert. Und weil das italienische System – bei aller Fassade aus Auszeichnungen – nicht mehr überzeugt.

Was ursprünglich als Einzelfall begann, ist längst zur Welle geworden. Eine regelrechte Fluchtbewegung hat eingesetzt: raus aus der eigenen Schule, rein in die fremde. Doch mit jedem weiteren Kind, das ohne Sprachkompetenz ins deutsche System eingeschleust wird, verschiebt sich das Gleichgewicht. Lehrkräfte werden zu Sprachcoaches degradiert, Unterricht wird zu Förderbetrieb, und das Niveau der ganzen Klasse sinkt. Die deutschen Schulen stehen unter ständigem Anpassungsdruck – nicht wegen wachsender Komplexität, sondern weil sie als „Auffangbecken“ für ein versagendes anderes System missbraucht werden.

Diese Entwicklung ist nicht nur unfair – sie ist brandgefährlich. Sie untergräbt die Substanz der deutschen Schule, sie zerstört langfristig ihr Profil. Was einst für klare Leistungsanforderungen, Exzellenz und sprachliche Präzision stand, droht zum integrationsüberforderten Dauerkompromiss zu verkommen. Eine stille Aushöhlung, Stück für Stück.

Die Verantwortlichen schauen derweil weg. Kein Aufnahmestopp, keine sprachlichen Mindeststandards, keine strukturellen Korrekturen. Das deutsche System soll’s schon irgendwie stemmen. Doch wie lange noch? Wie lange kann man ein Bildungssystem mit Ansprüchen überfrachten, bevor es selbst zum Problem wird?

Diese Entwicklung ist kein natürlicher Wandel – sie ist politisches Versagen. Und wer jetzt nicht gegensteuert, opfert die Qualität des stärksten Schulsystems im Land – auf dem Altar einer falsch verstandenen Offenheit.

Ein Notensystem als Blendgranate

Während die deutsche Schule kämpft, verteilt das italienische Schulsystem großzügig Auszeichnungen, die mit echter Exzellenz oft wenig zu tun haben. Das inflationäre Notenwesen täuscht Leistungsfähigkeit vor, wo es in Wahrheit strukturelle Schwächen kaschiert. Eine Matura mit 100 Punkten verliert ihren Wert, wenn jeder Zweite damit winkt. Es ist ein gefährliches Spiel mit falscher Anerkennung – auf dem Rücken der Zukunft.

Kosmetische Erfolgsmeldungen

Die Verantwortung liegt beim italienischen Schulamt. Es darf nicht länger zusehen, wie das eigene System aufpoliert wird, während das deutsche – belastet durch integrationsferne Schülerströme – an Substanz verliert. Die Antwort kann nur heißen: strenger benoten, ehrlicher bewerten, echte Förderung statt kosmetischer Erfolgsmeldungen. Sonst ist bald nicht mehr die Frage, warum italienische Schüler so „super“ sind – sondern wann Südtirols Bildung komplett zur Farce wird.

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