Mehr Geld für die Berge: Bundesregierung erhöht Förderung deutlich

Der Entscheidung vorausgegangen war eine Petition unter dem Titel „Notruf aus den Alpen“, die von über 100.000 Menschen unterstützt wurde. Die alpinen Vereine Österreichs (VAVÖ) hatten darin auf die zunehmend prekäre Lage der Infrastruktur in den Bergen hingewiesen. Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner verkündete nun die Erhöhung der Mittel – ein Etappensieg für den ÖAV.
„Was unsere ehrenamtlichen Mitglieder an Arbeitsstunden leisten, ist unbezahlbar. Doch ohne zusätzliche Mittel sind Hütten und Wege langfristig nicht mehr zu erhalten“, warnt ÖAV-Präsident Wolfgang Schnabl. Rund 430 Schutzhütten und 50.000 Kilometer Wanderwege betreuen die alpinen Vereine aktuell – eine Infrastruktur, die auch durch steigende Baukosten, Klimafolgen und gesetzliche Auflagen zunehmend unter Druck gerät.
Mehr als Erholung – Sicherheit und Nachhaltigkeit
Schutzhütten seien weit mehr als bloße Einkehrmöglichkeiten, betont der ÖAV. Sie spielen eine zentrale Rolle in der alpinen Sicherheit – als Schutz- und Meldepunkt bei Notfällen – und fördern durch gezielte Besucherlenkung den naturverträglichen Tourismus in den Bergen. Gut gewartete Wege ermöglichen zudem möglichst vielen Menschen den Zugang zu Wandern und Bergsteigen als Breitensport.
Bereits im Vorjahr hatte die Bundesregierung ein einmaliges Soforthilfepaket in Höhe von drei Millionen Euro bereitgestellt. Dieses ermöglichte Sanierungen an mehreren dringend renovierungsbedürftigen Hütten. Mit dem neuen Paket lassen sich nun weitere Projekte umsetzen. Doch der langfristige Finanzbedarf ist damit noch längst nicht gedeckt: Der mittelfristige Gesamtbedarf liegt laut ÖAV bei rund 95 Millionen Euro.
Alpenverein fordert langfristige Perspektive
„Die Erhöhung ist ein wichtiger Hebel“, erklärt ÖAV-Generalsekretär Clemens Matt. „Aber wir brauchen langfristige Planbarkeit über Legislaturperioden hinaus.“ Der Alpenverein setzt weiterhin auf den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern – auch in Hinblick auf die angespannte Budgetsituation. Denn klar ist: Die Herausforderungen in den Alpen werden nicht kleiner.






