von Alexander Wurzer 12.07.2025 07:00 Uhr

Weiße Farmer unter Beschuss: Van der Bellens gefährliche Verharmlosung einer humanitären Krise

„Wir haben das besprochen: Nämlich, dass das ein Unsinn ist.“ – Alexander Van der Bellen, 4. Juli 2025, Pretoria

„Plaasmorde“ – das afrikaanische Wort für Farmmorde – steht für eine erschütternde Realität. Jedes weiße Kreuz symbolisiert einen getöteten Landwirt – stummes Zeugnis einer Gewalt, die laut van der Bellen Unsinn ist. (Foto: AfriForum Jugend)

Pretoria, ein Moment der politischen Ignoranz

Am 4. Juli 2025 steht Alexander Van der Bellen, Bundespräsident Österreichs, neben Cyril Ramaphosa, Südafrikas Staatschef, in der Präsidialkanzlei in Pretoria. Es ist ein Moment, der von einem europäischen Spitzenpolitiker Klarheit, Verantwortung und Feingefühl erfordert. Stattdessen entscheidet sich Van der Bellen für eine leichtfertige Abwehrhaltung: Auf die Frage, was er von Donald Trumps Kritik an der Gewalt gegen weiße Farmer in Südafrika halte, antwortet er mit kaum zu überbietender Ignoranz: „Das ist Unsinn.“

Diese knappe Bemerkung ist kein belangloser Fehltritt, sondern ein Skandal – ausgesprochen mitten im Epizentrum einer sich verschärfenden humanitären Krise.

Die Realität fernab diplomatischer Schönfärberei

Während Van der Bellen seinen Satz ausspricht, erleben die weißen Bewohner in Südafrikas ländlichen Regionen tägliche Albträume. Allein im März 2025 registrierten unabhängige Organisationen wie Saai und die Rural Safety Statistics Group SA fünfzehn schwere Überfälle auf Farmen und zwei brutale Morde. In Mooinooi verlor ein Farmer bei einem nächtlichen Einbruch sein Leben, ein anderer in Elandfontein überlebte schwer verletzt. In Qumbu verschwanden über Nacht zweihundert Schafe – das Ergebnis einer gezielten, systematischen Aktion. In Thaba Nchu wurden Opfer mit Pfefferspray, Stöcken und Steinen gefoltert.

Hinter diesen nüchternen Zahlen stehen menschliche Tragödien – Ängste, die den Alltag der Farmer und ihrer Familien bestimmen. Wer in dieser Lage öffentlich behauptet, dies alles sei „Unsinn“, stellt sich auf die Seite derer, die Gewalt bagatellisieren und Verantwortung verleugnen.

Politische Blindheit als Einladung zur Gewalt

Van der Bellens Worte sind keine harmlose diplomatische Geste. Sie legitimieren die gefährliche Untätigkeit der südafrikanischen Regierung, die seit Jahren weigert, Farmangriffe als eigene Kategorie zu behandeln und entsprechend ernsthaft zu verfolgen. Durch sein Statement unterstützt Van der Bellen ein politisches Klima, in dem Gewalt verharmlost, Opfer nicht ernstgenommen und Täter indirekt ermutigt werden, weiterzumachen.

Gerade weil viele der Opfer weiß sind, ist die Gewalt in europäischen politischen Kreisen unbequem. Doch gerade hier liegt Van der Bellens schwere moralische Schuld: Menschenrechte sind universell, unabhängig von Hautfarbe oder politischer Gesinnung. Ein Bundespräsident, der dies übersieht und auf südafrikanischem Boden den Ernst der Lage öffentlich leugnet, handelt verantwortungslos und zutiefst unmoralisch.

Van der Bellens vertane historische Verantwortung

Alexander Van der Bellen hätte in Pretoria eine klare Haltung zeigen können. Er hätte deutlich machen können, dass Gewalt in jeder Form untragbar ist und dass die Opfer geschützt werden müssen. Stattdessen relativierte er die schmerzhaften Erfahrungen der Betroffenen und gab dadurch all jenen politischen Kräften Rückendeckung, die diese Realität bewusst ignorieren oder kleinreden.

Die Situation in Südafrika mag kein klassischer Genozid sein – dennoch ist die Gewalt gegen die Landbevölkerung systematisch, brutal und mit erheblichen Folgen verbunden. Diese Wahrheit offen auszusprechen wäre keine politische Provokation, sondern notwendige Solidarität gewesen. Van der Bellens leichtfertige Abweisung hingegen ist ein klares Signal, dass Europa lieber bequem wegschaut als unbequem handelt.

Wegsehen als politische Mitschuld

Die Äußerungen von Alexander Van der Bellen in Pretoria werden nicht nur als diplomatischer Fauxpas, sondern als Symbol politischer und moralischer Verantwortungslosigkeit in Erinnerung bleiben. Wenn europäische Politiker aus Angst vor unbequemen Fakten lieber relativieren und ignorieren, tragen sie Verantwortung – nicht direkt an der Gewalt, aber an ihrer Fortsetzung und der Verzweiflung der Opfer.

Van der Bellens Satz markiert nicht nur ein diplomatisches Versagen, sondern ein moralisches Tief europäischer Politik – und eine Warnung, dass politisches Wegsehen ebenso tödlich sein kann wie politische Gewalt selbst.

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