von lif 11.07.2025 13:49 Uhr

Meraner Festspiele feiern große Premiere der Uraufführung über Michael Gaismair

Was das Team der Meraner Festspiele um seinen Festspielpräsidenten Philipp Genetti derzeit auf der Freilichtbühne oberhalb von Trauttmansdorff präsentiert ist ein mutiges Schauspiel zu einem der wichtigsten Kapitel der Geschichte unseres Landes. Das Premierenpublikum feierte das 18-köpfige Ensemble mit kräftigem Applaus.

in zentrales Element im Schauspiel ist Gaismairs herausragende erste Tiroler Landesordnung. (v.l.n.r. Bety Aubrechtova, Martin Schneider, Manuel Bauhofer und Karin Lintner. (Bild: Meraner Festspiele/ Victor Klein)

Am 2. Juli feierten die Meraner Festspiele oberhalb der Gärten von Schloss Trauttmansdorff die Premiere des neuen Gaismair-Schauspiels „Der große Aufbruch – Michael Gaismair, die Täufer und wir“ anlässlich des gesamttiroler Gedenkjahres 2025 -1525. Die Meraner Festspiele stehen heuer erstmals unter der Schirmherrschaft des Landes Südtirol. Den Ehrenschutz hat erneut die Europaregion Tirol übernommen. Zudem stehen sie unter der bewährten Schirmherrschaft der Stadtgemeinde Meran und der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt. Mit einem besonders ausdrucksstarken Schauspiel beweisen sie auch dieses Jahr, dass modernes Theater nicht nur zu einem Erlebnis werden kann, sondern auch für die Aufarbeitung und Sensibilisierung wichtiger Landesgeschichtlicher Themen beiträgt. Philipp Genetti, dem Präsidenten der Meraner Festspiele, gelingt es immer wieder, Künstler wie den Tiroler Dramatiker Luis Zagler mit erfahrenen Theaterleuten zusammenzubringen. Wie in einer Aussendung berichtet wird, ist das, was daraus einsteht, beachtenswert – und das schon seit Jahren. Es sind Gesamtkunstwerke von Theater, Musik und Inszenierung, die zu einem eindrucksvollen Erlebnis für den Zuschauer werden. 

Wer war Michael Gaismair?

Welche Bedeutung hat der Tiroler Landesheld Michael Gaismair für unser Land? Welche Parallelen gibt es zwischen der Aufbruchsstimmung von 1525 und unserer heutigen Zeit? Was war die Rolle der Kirche damals? Worunter litten die Bauern damals, worunter leiden sie heute? Alles Fragen, die in diesem Stück gestellt und auch beantwortet werden. Das ist einzigartig und so selten in einer derartigen Schärfe zu erleben, dass man es kaum für möglich hält.

Bild: Meraner Festspiele/ Victor Klein

Achte Uraufführung zu Gesamttiroler Thema in Folge

Mit dem heurigen Schauspiel „Der große Aufbruch“ präsentiert Festspielpräsident Philipp Genetti seine achte Uraufführung in Folge. Jede der bisherigen Uraufführungen war ein Wagnis, und doch wurde jede zum Erfolg und widmeten sich jedes Mal zentralen Themen aus dem Großraum Tirol.

Bei der Premiere der siebten Meraner Festspiele 2025 zeigten sich über ein Dutzend prominente Gäste aus Kirche, Kultur und Gesellschaft. Neben Bischof Ivo Muser folgte auch der Landeskommandant des Schützenbundes, Christoph Schmid, der Einladung des Präsidenten. Weitere Ehrengäste waren Althochmeister DDr. Arnold Wieland und Althochmeister Bruno Platter vom Deutschen Orden, sowie der Vorsitzende des Hutterer-Arbeitskreises von Tirol und Südtirol, Robert Hochgruber.

Aus der Politik waren bei der Premiere vertreten: Landeshauptmann-Stellvertreterin Rosmarie Pamer, Landesrat Luis Walcher, Regionalassessor Franz Locher, sowie die Mitglieder des Südtiroler Landtags Myriam Atz-Tammerle, Alex Ploner, Franz Ploner, Bernhard Zimmerhofer und Renate Holzeisen. Aus dem Österreichischen Nationalrat in Wien war Christofer Ranzmaier angereist.

Bürgermeisterin Annelies Pircher aus Schenna, die Stadträte Stefan Frötscher und Christoph Mittehofer, wie auch die persönliche Referentin von Landesrat Philipp Achammer und Neo-Gemeinderätin Nicole Abler, waren gekommen.

Patrik König, Generaldirektor der Stadtwerke Meran, Hans-Werner Wickertsheim, langjähriger Präsident der Stadtwerke, Ulrich Seitz vom Dienstleistungszentrum für Ehrenamt, Otto von Dellemann, Landesseniorenvertreter, Magdalena Perwanger, stellvertretende Landesfrauenreferentin und Gemeinderätin in Eppan.

Der Bereich Kunst war vertreten durch Marco Diana, Torsten Schilling, Kerstin Kahl, Christine Helfer, Konrad Hochgruber vom Nordtiroler Theaterverband, sowie Helmut Burger, langjähriger Geschäftsführer des Südtiroler Theaterverbandes, Ulrich Kofler vom Eisacktaler Volkstheater sowie Alfred Niederstätter, Bezirksobmann des Theaterverbandes im Bezirk Rosengarten-Schlern-Ritten.

Ensemble aus Süd-, Nord- und Osttirol

Was die Meraner Festspiele seit über einem halben Jahrzehnt dem Publikum präsentieren, ist weit mehr als nur hervorragendes Schauspiel. Es ist gelebte Kultur und eine geradezu beispielhafte, grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Süd-, Nord- und Osttirol.

So sind heuer Schauspieler aus allen drei Teilen Tirols im Ensemble vertreten. Dabei wirken Berufs- und Volksschauspieler gemeinsam. Allen voran Verena Covi aus Nordtirol in der Rolle der Frau Michael Gaismairs, Felix Frank als Elijas und Michael Gaismair, sowie Manuel Bauhofer in der Rolle des Regisseurs Ben, der immer wieder darauf beharrt, dass die Figur des Gaismair so gezeigt wird, wie er wirklich war – nicht, was die Geschichtsschreibung aus ihm gemacht hat.

Schon allein das kann als geniale Idee des Dramatikers Luis Zagler gewertet werden. Dabei schwingt zugleich ein kritisches Hinterfragen der Geschichtsüberlieferung mit.

Bety Aubrachtova in der Rolle der Elisabeth Passler und der aus Osttirol stammende Robert Possenig. Hervorragende Leistungen bieten auch die beiden Profischauspieler Sarah Kattih und Matthias Brommann. Beide Schauspieler stehen heuer erstmals auf der Bühne der Meraner Festspiele, aber hoffentlich nicht das letzte Mal. Matthias Brommann, ist zudem Violinist, der viele Jahre im Orchester von James Last gespielt hatte. Der aus Ahrntal stammende Martin August Schneider spielt die Rolle des Peter Passler, durch den der Aufstand der Bauern im Jahr 1525 überhaupt erst ins Rollen gekommen war. 

Bild: Meraner Festspiele/ Victor Klein

Aus dem Volkstheaterbereich sticht heuer vor allem hervor: Oliver Pezzi aus dem Pustertal in der Rolle als Erzbischof Sprenz mit einer geradezu hervorragenden Leistung. Wirklich sehenswert sind auch Karin Lintner aus Terlan als Melli und Robert Bernardi aus Marling als Kulturlandesrat, Maria Theresia Platter aus Gargazon in der Rolle der Katherina Hutter, Sabrina Waldner aus Meran und Robert Zingerle aus Bozen. 

All diesen Schauspielern merke man an, mit wie viel Freude sie ihre Rollen spielen. Iann Marsana aus Obermais in der Rolle des jungen Erzherzogs Ferdinand kann als die große Entdeckung dieser Produktion gesehen werden. Zusammen mit Joselin Gomez-Biamon aus Wolkenstein stehen diese beiden Jungschauspieler erstmals auf der Bühne – und überzeugen auf Anhieb. Das trifft auch auf Hanna Zagler und Johanna Pixner in der Rolle der beiden Kindermädchen von Magdalena und Michael Gaismair zu. Das sind junge Talente, die von den Meraner Festspielen entdeckt werden und hier auch die Chance bekommen, erstmals auf einer großen Festspielbühne zu stehen. Ein Verdienst der Meraner Festspiele, das einen Wert für sich darstellt. 

Bild: Meraner Festspiele/ Victor Klein

Weitere Termine und Infos

Gespielt wird jetzt noch bis einschließlich 22. Juli auf der Freilichtbühne oberhalb der Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Die nächste Vorstellung findet am Mittwoch, den 9. Juli statt. Reservierungen gehen über die Tickethotline 0473 428 388, per E-Mail an info@meranerfestspiele.com oder direkt über die Webseite www.meranerfestspiele.com. 

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