Junge wandern ab – Südtirols Lohnniveau in der Kritik

Südtirol droht junge Fachkräften zu verlieren
Einer der Hauptgründe, warum viele junge Südtiroler nach Ausbildung oder Studium nicht in ihre Heimat zurückkehren, seien die niedrigen Löhne, so Deeg. „Wer arbeitet, muss mit seinem Lohn ein Auskommen haben, das alle Grundbedürfnisse abdeckt. Sonst verlieren wir die nächste Generation von Fachkräften an andere Regionen oder Länder“, warnt die Landtagsabgeordnete.
Insbesondere langfristige Lebensentscheidungen wie Wohnen, Familiengründung oder Altersvorsorge seien mit prekären Einkommensverhältnissen kaum zu stemmen. Deeg betont: „Es geht um Planbarkeit und Perspektive – genau das, was junge Menschen brauchen.“
Verwaltung braucht starke Anreize
Deeg hebt auch die Rolle der öffentlichen Verwaltung hervor: Als autonomes Land sei Südtirol auf eine leistungsfähige, motivierte Verwaltung angewiesen. Gerade in Krisenzeiten habe sich gezeigt, wie wichtig ein gut funktionierendes öffentliches System ist. „Dafür braucht es aber auch eine attraktive Arbeitgeberstruktur, die gute Löhne bietet“, so Deeg.
Kollektivverträge als Schlüssel
Für die Landtagsabgeordnete sind breite Kollektivvertragsverhandlungen das zentrale Instrument, um echte Veränderung zu bewirken. Es brauche eine neue Lohnstruktur – nicht nur punktuelle Boni, sondern nachhaltige Lösungen. Die jüngst beschlossenen Maßnahmen für das Lehrpersonal sieht sie als positiven Schritt, fordert jedoch: „Jetzt müssen alle anderen Sektoren folgen – öffentlich wie privat.“
Ein Appell an Politik und Wirtschaft
Die Forderung der SVP-Politikerin ist klar: Es braucht einen gesamtgesellschaftlichen Schulterschluss, um Südtirol wieder zu einem Ort zu machen, an dem sich Arbeit lohnt und Zukunft gestaltet werden kann. Nur so könne man dem Fachkräftemangel begegnen und jungen Menschen eine Perspektive bieten.
„Angemessene Löhne sind kein Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Gemeinwesen“, so Deeg abschließend. Ein Appell, der deutlich macht: Es geht längst nicht mehr nur um Zahlen auf dem Gehaltszettel – sondern um die Zukunft des Landes.






