von mmh 10.07.2025 19:00 Uhr

Bauernjugend blickt mit Durnwalder auf Vergangenheit und Zukunft

Erinnerungen, Visionen und viel Bodenständigkeit: Die Südtiroler Bauernjugend (SBJ) hat sich am 9. Juli zu ihrer Sommer-Landesleitungssitzung auf dem Unterfinserhof in Lajen/Ried getroffen – und dabei einen besonderen Gast empfangen: Altlandeshauptmann Luis Durnwalder, Mitbegründer der SBJ und prägende Persönlichkeit der Südtiroler Politik.

Die heutige SBJ-Landesleitung mit Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder(Foto:Magdalena Dissertori Südtiroler Bauernjugend)

Ein Gespräch mit dem Gründungsvater

„Wer seine Wurzeln kennt, kann die Zukunft gestalten“ – unter diesem Motto stand das diesjährige Treffen der SBJ-Landesleitung. Passender hätte der Gast nicht sein können: Durnwalder, einst Direktor des Südtiroler Bauernbundes, war in den 1970er-Jahren maßgeblich an der Gründung der Bauernjugend beteiligt – trotz anfänglicher Widerstände, insbesondere seitens der Kirche.

In lockerer Runde erzählte er Anekdoten aus den Gründungsjahren: etwa davon, dass die SBJ zunächst nur für männliche Mitglieder offen war – erst 1974 wurde das geändert. Heute sei die Rolle der Frauen in der Organisation selbstverständlich, betonte Landesleiterin Viktoria Kössler.

  • ründungsversammlung der SBJ am 20. Jänner 1969 (v.l.n.r.: SBB-Direktor Luis Durnwalder, SBJ-Obmann Gottfried Klauser, SBB-Obmann Joseph Ladurner-Gasteiger, Landesrat Heinold Steger) (Foto: Magdalena Dissertori Südtiroler Bauernjugend)

Ein Blick zurück – und einer nach vorn

Auf Fragen der jungen Funktionäre ging Durnwalder offen ein. Warum er sich für die Landwirtschaft entschied? „Eigentlich sollte ich Pfarrer werden – aber mich hat Agrarwissenschaft mehr interessiert“, erzählte er schmunzelnd. Es sei ein Landesrat gewesen, der ihn schließlich zum Studium ermutigt habe: „Südtirol brauche Akademiker.“

Auch zur Zukunft der Landwirtschaft äußerte sich der Altlandeshauptmann klar: Der Nebenerwerb sei für viele Bauernfamilien eine Notwendigkeit, dürfe aber nicht zur Überlastung führen. „Wenn man sich zu viel auflädt, bleibt keine Zeit mehr für das Wesentliche.“

  • In gemütlicher Runde wurden viele Fragen über früher und die Zukunft gestellt(Foto: Magdalena Dissertori Südtiroler Bauernjugend)

Dank und Geselligkeit zum Ausklang

Zum Abschluss bedankten sich Landesobmann Raffael Peer und Landesleiterin Kössler mit einem symbolischen Geschenk: einer Flasche Wein und einer Karte mit einem historischen Gründungsfoto. Der Tag klang bei einem gemeinsamen Grillabend auf dem Unterfinserhof aus – mit viel Lachen, Austausch und dem guten Gefühl, Teil einer lebendigen Geschichte zu sein.

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