von ag 05.07.2025 13:41 Uhr

Stellen bleiben unbesetzt: INAIL Bozen in Personalkrise

Das INAIL in Bozen kämpft mit massivem Personalmangel. Obwohl neue Stellen längst genehmigt sind, stockt die Umsetzung – mit Folgen für Mitarbeiter und Leistungen.

Bild von StartupStockPhotos auf Pixabay

Das Landesbüro des Nationalen Instituts für Arbeitsunfallversicherung (INAIL) in Bozen leidet unter einem gravierenden Personalmangel, heißt es in einer Aussendung. Bereits im November 2023 hatte der italienische Ministerpräsident per Dekret grünes Licht für die unbefristete Einstellung von insgesamt 20 zusätzlichen Mitarbeitenden gegeben, darunter 17 Funktionäre und drei Ärzte. Doch auch 19 Monate später sind die dafür nötigen Auswahlverfahren noch immer nicht gestartet worden.

Die Gewerkschaft UILPA Bozen Südtirol schlägt nun Alarm: Sollte es weiter zu Verzögerungen kommen, droht der Verlust der bewilligten Finanzmittel, da die Verfahren laut Vorschriften innerhalb von drei Jahren abgeschlossen sein müssen.

Die derzeitige Personalsituation im INAIL Bozen ist laut Gewerkschaft äußerst kritisch. Von insgesamt 103 vorgesehenen Stellen (ohne Ärzte) sind aktuell nur 55 besetzt – ein Fehlstand von etwa 47 Prozent. Besonders dramatisch ist die Lage im medizinischen Bereich: Im Sanitätsdienst arbeiten derzeit lediglich zwei Krankenschwestern, obwohl acht vorgesehen wären. Im ärztlichen Bereich versieht derzeit nur ein Arzt seinen Dienst (in Trient seien es sechs), obwohl laut Stellenplan fünf Ärzte eingeplant sind.

Situation untragbar

Trotz des hohen Engagements der Beschäftigten sei die Situation zunehmend untragbar, so die Gewerkschaft. Die bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten erhebliche Mehrarbeit leisten, um die Dienstleistungen für Versicherte und Betriebe weiterhin aufrechtzuerhalten.

INAIL ist unter anderem für die Prävention von Arbeitsunfällen und den Schutz der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zuständig. Aus Sicht der Gewerkschaft werde jedoch der Schutz des eigenen Personals sträflich vernachlässigt.

Die UILPA fordert deshalb ein rasches Handeln: Neben der unverzüglichen Ausschreibung der genehmigten Stellen plädiert die Gewerkschaft auch dafür, befristete Kräfte einzustellen, Mitarbeitende von anderen öffentlichen Verwaltungen abzukommandieren und bereits eingesetztes Personal langfristig zu übernehmen. Solche Maßnahmen seien in anderen Verwaltungen längst üblich – nur beim INAIL in Bozen bleibe der Fortschritt aus.

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