Kita verbietet „Indianer“-Party

Der Kita-Träger, das Institut Lernen und Leben e. V., erklärte, dass man sich der Problematik bewusst sei, da der Begriff „Indianer“ die Vielfalt und kulturelle Bedeutung indigener Völker Nordamerikas nicht ausreichend widerspiegele. Ursprünglich war das Motto von den Kindern selbst vorgeschlagen worden, die sich zum Sommerfest als Indianer, Cowboys oder Squaws verkleiden wollten, berichtet die Bild.
Nach der Beschwerde entschied die Einrichtung, das Thema zu ändern. Stattdessen findet das Fest nun unter dem Motto „Pferde und Ponys“ statt. Allerdings dürfen die Kinder dennoch ihre Wunschkostüme tragen, einschließlich typischer Accessoires wie Federschmuck.
Scharfe Kritik
Die Entscheidung der Kita stieß bei einigen Eltern auf Unverständnis und löste eine Debatte aus, die auch in die Politik getragen wurde. Der CDU-Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Peters, äußerte Kritik an der Absage. Er betonte, dass Kinder sich aus Bewunderung für indigene Völker verkleideten und hierin keine Abwertung liege.
Auch Stimmen aus dem Kulturbereich meldeten sich zu Wort. Dr. Volker Kunze vom Karl-May-Museum in Radebeul erklärte, dass der Begriff „Indianer“ durchaus von den indigenen Völkern selbst verwendet werde. Zugleich wies er darauf hin, dass diese Gemeinschaften in Nordamerika nach wie vor Diskriminierung ausgesetzt seien und dass Aufklärungsarbeit wichtig sei.
