von mmh 01.07.2025 15:35 Uhr

Gefährdete Inklusion: Werkstätten brauchen klare Zusagen

Die geschützten Werkstätten sind wichtig für die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung. Landtagsabgeordneter Thomas Widmann fordert jetzt mehr Transparenz, verlässliche Zahlen und langfristige Sicherung der Plätze und Fachkräfte – statt vager Versprechen.

Foto: LPA/G.News

Mit seinem einstimmig angenommenen Beschlussantrag Nr. 161/24 hatte Widmann bereits im Landtag ein starkes politisches Signal gesetzt: Die geschützten Werkstätten sollen gestärkt, das Fachpersonal gesichert werden. Jetzt will er wissen, wie es konkret weitergeht – und stellt in der kommenden Juli-Sitzungswoche gezielte Anfragen zur aktuellen Lage, zur personellen Ausstattung und zur Zukunftssicherheit dieser Einrichtungen.

Wartelisten, Fachkräftemangel, Raumprobleme: Die offenen Fragen

„Wenn wir die geschützten Werkstätten wirklich weiterentwickeln wollen, brauchen wir mehr als Absichtserklärungen“, so Widmann. Er fordert Transparenz, belastbare Daten und eine vorausschauende Planung – gerade in Hinblick auf die Wartelisten, die Fachkräftegewinnung und die räumliche Kapazität.

Der Bericht der zuständigen Landesrätin im Landtag habe, so Widmann, in wesentlichen Punkten keine Klarheit geschaffen: Wie viele Plätze fehlen aktuell? Wie lange warten Betroffene auf einen Platz? Und wie will man den steigenden Bedarf künftig abdecken

Auch die Frage der Finanzierung rückt in den Fokus: Reichen die aktuellen Mittel aus, um Qualität und Betreuung langfristig zu sichern? Oder drohen Verschlechterungen, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird?

Ein Gradmesser für die soziale Verantwortung Südtirols

Für Widmann steht fest: „Der Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung ist ein Gradmesser für die soziale Verantwortung eines Landes.“ Wenn Menschen, die auf besondere Unterstützung angewiesen sind, mit strukturellen Engpässen und Wartelisten konfrontiert sind, sei das ein deutliches Alarmsignal.

Die geschützten Werkstätten leisten tagtäglich wertvolle Arbeit – für die Betroffenen, für deren Familien und für die Gesellschaft insgesamt. Doch sie brauchen verlässliche politische Rahmenbedingungen, um diese Arbeit auch in Zukunft leisten zu können.

 

Appell an die Landesregierung: Jetzt handeln

Widmann fordert daher von der Landesregierung, nicht nur zu reagieren, sondern aktiv zu gestalten: mit klaren Strategien zur Fachkräftesicherung, einer stabilen Finanzierung und dem Ausbau der räumlichen Infrastruktur, wo nötig. Nur so könne man den Menschen in den Werkstätten die Stabilität bieten, die sie verdienen.

„Ziel muss es sein“, so Widmann, „die Qualität und Verlässlichkeit der geschützten Werkstätten dauerhaft zu sichern – als Ausdruck einer inklusiven Gesellschaft.“

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